[IMG 2, 3]«Wir sind nicht am Aussterben, im Gegenteil», meint Matthias Walthert lachend. Seit sechs Jahren präsidiert er die Trachtengruppe Biglen – und das mit Erfolg. 33 Aktivmitglieder und ebenso viele Kinder zählt der Verein, Jahr für Jahr kommen neue Gesichter dazu. Er selber wagte sich als vierjähriger Junge an die ersten Tanzschritte. Seither hat er in keinem Vereinsjahr gefehlt. Oft seien es Familienmitglieder, welche den ersten Berührungspunkt zur Trachtengruppe bilden, erklärt er, «und die ersten jungen Mitglieder ziehen wieder Gleichaltrige nach.»
Eine solche Dynamik gab es auch in seiner Generation, zu der unter anderem die Tanzleiterinnen Andrea Moser und Manuela Küng gehören. «Wir sind gemeinsam gross geworden, das Hobby hat uns zusammengeschweisst», erzählen die jungen Frauen.
Rückhalt im Hobby
Dieser Zusammenhalt half auch, gemeinsam für den Verein einzustehen. «In der Schulzeit waren wir die Aussenseiter», meinte Andrea Moser. Doch die Familie und die neu gewonnen Freundschaften gaben den jungen Leuten Rückhalt. Heute ist für Moser klar: «Jetzt stehen wir dazu und sind stolz auf diese Tradition.»
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Und doch – das Klischee eines konservativen Trachtenvereins erfüllen die Bigler nicht. «Wir sind nicht so engstirnig und wagen uns auch mal an neue Schritte und Aufstellungen», erklärt die Tanzleitung. Das funktioniere aber nur dank der Unterstützung, dem Interesse und der Offenheit der älteren Generation. «Sie reden uns nicht rein und doch helfen die erfahrenen Trachtenleute, wenn wir einen guten Rat brauchen», zeigt sich Manuela Küng dankbar.
Zwei Dörfer, ein Chor
Die Verbindung von Tradition und Innovationsgeist haben sich auch die Sängerinnen und Sänger zum Motto genommen. «Wir singen Jodellieder – das macht uns als Trachtenchor speziell», erzählt Therese Lehmann. Seit zehn Jahren leitet sie den Chor, der aus einem Zusammenschluss mit der Trachtengruppen Grosshöchstetten besteht.
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Der Nachwuchs sei bei den Sänger(innen) zwar geringer als bei der Tanzgruppe, doch die Leidenschaft für das gemeinsame Hobby genauso gross. An eidgenössischen Trachtenfesten wurde der Chor gar mit der Höchstnote für ausgezeichnete Vorträge belohnt. «Solche Anlässe sind für alle ein Highlight und eine grosse Motivation für die weiteren Proben», meint Lehmann.
Trachtentanz boomt
Abo
BrauchtumDas Wissen aus dem Trachtenwesen muss weitergegeben werden Die Trachtengruppe Biglen sei an solchen Treffen lange Zeit auch optisch herausgestochen, erinnert sich Manuela Küng. Denn bis vor Kurzem hätte es nur eine handvoll Gruppen gegeben, die auch jüngere Mitglieder an die Feste brachten. «Da muss man unseren Älteren ein Kränzchen widmen», ergänzt die Tanzleiterin, «sie haben uns von Anfang an mitgenommen und gefördert.» In den letzten Jahren habe das Trachtenwesen bei den jüngeren Generationen einen regelrechten Boom erfahren und die Zahl an jungen Gesichtern zugenommen, freut sie sich. «An den Festen tanzt man dann mit Leuten aus der ganzen Schweiz und alle können die gleichen Choreografien», erzählt sie, «das macht das Trachtentanzen aus.»
Gemeinsame Leidenschaft
Egal ob beim Ausflug oder auf der Bühne – der Zusammenhalt steht für die Bigler Trachtenleute an oberster Stelle. «Wir wollen allen Mitgliedern das Gefühl geben, dass sie wichtig sind», erklärt Matthias Walthert und ergänzt: «Es braucht Verständnis, ein gewisser Freiraum und vor allem eins: Offenheit und Freude an dem, was man macht.»
Die Konzerte der Trachtengruppe Biglen
Im Februar lädt die Trachtengruppe Biglen zum Konzert und Theater im Gemeindesaal Schlosswil ein. Begleitet wird sie von der Ländlerkapelle Ulmizberg. Die Aufführungen finden an folgenden Daten statt:
- Samstag, 3. Februar, 13 Uhr (öffentliche Hauptprobe) und 20 Uhr
- Sonntag, 4. Februar, 13 Uhr
- Freitag, 9. Februar, 20 Uhr
- Samstag, 10. Februar, 20 Uhr.
