Am öffentlichen Vortrag «Wölfe im Mittelland» in der Ägerihalle in Unterägeri nahmen rund 400 Interessierte teil. Der Anlass wurde von der Vereinigung zum Schutz von Jagd- und Nutztieren vor Grossraubtieren der Zentralschweiz (VSvGZ) und vom Initiativkomitee «Nationale Wolfsinitiative» organisiert.

Gedrückte Stimmung infolge Wolfspräsenz

AboGrossraubtiereDer Wolf drückt vermehrt ins TalDienstag, 23. Januar 2024 Im Zentrum standen die beiden Referate von Biologe Marcel Züger aus Salouf GR und dem Schäfer Marcel Frei aus Abtwil. Die Stimmung unter den Tierhaltern und weiteren Interessierten in der Halle sei infolge der in der Region kürzlich stattgefundenen Tierverluste zwar etwas gedrückt gewesen, dennoch habe eine gute Diskussionskultur geherrscht, erklärte Miriam Grab-Iten vom Initiativkomitee.

Situativ und schnell handeln können

Die Unterschriftensammlung zur Initiative sei knapp auf Kurs, benötige aber noch Anstrengungen. Sie begrüsse zwar die seit Ende 2023 laufende präventive Regulierung von Wolfsrudeln. Dennoch sei die Initiative gemäss Miriam Grab dringender denn je: «Erstens steigt die Wolfspopulation trotz der Abschüsse weiter an und zweitens sind diese präventiven Entnahmen nur über die Wintermonate erlaubt, was einem Älpler in einer Notsituation wenig bringt.» Es müsse möglich sein, dass Betroffene bei Schäden durch den Wolf schnell und situativ handeln könnten. Die psychische Belastung für Tierhalter sei enorm. Es könne nicht sein, das wegen eines einzelnen Tiers die Lebensgrundlagen vieler Familien und die Biodiversität leiden müssten.