Die US-Landwirtschaft sei politisch vielleicht nicht stark genug, um eine Übereinkunft in ihrem Sinne durchsetzen zu können, aber sie habe ganz sicher die Macht, die Ratifizierung eines ihr nicht genehmen Abkommens zu blockieren, betonte Vilsack heute am Rande der jährlichen Agrarmarktkonferenz der Europäischen Kommission in Brüssel.

„Wenn wir die schwierigen Themen ignorieren oder zu umgehen versuchen, wird es nach meiner Einschätzung kein TTIP geben“, so Vilsack mit Blick auf heikle Fragen wie den Umgang mit geografischen Angaben, mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) oder der antimikrobiellen Behandlung von Schlachtkörpern. Trotzdem betonte der Amerikaner vor Journalisten, es sei weiter möglich, die Verhandlungen im Laufe von 2016 abzuschließen.

Vilsack stellte in Aussicht, die Handelshürden für die Einfuhr von frischem Obst und Gemüse, insbesondere Äpfel und Birnen, abzubauen. Darauf pochen unter anderem die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA).

Komplizierter wertete der Minister die Lage bei Milchprodukten, denn auch die amerikanische Milchwirtschaft kämpfe derzeit mit Problemen. Man habe einen „ziemlich dramatischen“ Anstieg der Molkereiimporte auf dem US-Markt beobachtet, was die heimischen Erzeuger stark belaste. Deshalb müsse man die nächsten Schritte genau abwägen. Washington führte im Oktober einen Schutzzoll auf ausländische Butter ein.

AgE