Dem Konzern wird "Umweltzerstörung" zur Last gelegt, die Aktivisten sehen in dem Unternehmen eine "gravierende Gefahr" für die Umwelt. Monsanto stellt gentechnisch veränderte Nutzpflanzen her und auch das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat.

Das von den Aktivisten eingesetzte Tribunal solle nun prüfen, ob Monsanto seinen internationalen Verpflichtungen nachgekommen sei, sagte die frühere französische Umweltministerin Corinne Lepage. Die Richter sollen sechs Fragen behandeln, darunter ob Monsanto das Recht auf eine sichere Umwelt, auf Nahrung sowie auf hohe Gesundheitsstandards verletzt habe.

"Parodie"

Das Tribunal will anschliessend eine rechtliche Empfehlung aussprechen und erhofft sich unter anderem, dass "Umweltzerstörung" als Straftatbestand in internationales Strafrecht aufgenommen wird. Die Aktivisten dürften Den Haag absichtlich als Ort ihres Protests gewählt haben - der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat seinen Sitz in der niederländischen Stadt.

Monsanto selbst bezeichnete die Aktion als "Parodie". Der Saatguthersteller erklärte, das Tribunal lenke von den eigentlich wichtigen Diskussionen über die globalen Bedürfnisse in den Bereichen Ernährung und Landwirtschaft ab. Monsanto soll vom deutschen Chemiekonzern Bayer übernommen werden, das Geschäft wollen die Konzerne bis Ende kommenden Jahres abschliessen.

sda/afp