«Fehlverhalten hat Konsequenzen», lautet der Titel der Medienmitteilung von Swissherdbook. Der Bernische Fleckviehzuchtverband als Organisator der BEA-Eliteschau schliesst Jean Siegenthaler für zwei Jahre von seinen Ausstellungen aus. Dies betrifft die alljährliche Eliteschau und die zehntägige Dauerausstellung im Rahmen der BEA.

Swissherdbook erteilt zudem dem Züchter und dem Präsidenten der Ausstellungsorganisation Niklaus Hofer, Schliern bei Köniz BE, einen schriftlichen Verweis. «Das Respektieren von Entscheidungen einer Kontrollkommission ist für die Durchführung von Ausstellungen von grösster Wichtigkeit», schreibt Swissherdbook in der Mitteilung. Der Verband könne nicht akzeptieren, dass diese grundlegende Voraussetzung von Züchtern und Funktionären missachtet werde und somit der «ASR-Ehrenkodex verletzt wird».

Entscheid heftig bestritten

Zur Vorgeschichte: Jean Siegenthaler, Viehzüchter und Präsident der Rassenkommission Red Holstein bei Swissherdbook, zeigte sich mit dem Entscheid der Ethikkommission, seine Kuh vor den Misswahlen zu melken, nicht einverstanden. Die Kommission, die aus zwei Tierärzten und zwei Viehzüchtern bestand, entschied einstimmig, den Züchter zu veranlassen, die Kuh zu melken. Auch wenn nur zwei der Kommission fürs Melken entschieden hätten, wäre Siegenthaler aufgefordert gewesen, den Entscheid zu befolgen. 


Er wehrte sich aber lautstark und zog den Präsidenten des Bernischen Fleckviehzuchtverbands, Niklaus Hofer, bei. Siegenthaler drohte, wie Hofer vorletzte Woche gegenüber der BauernZeitung bestätigte, mit körper
licher Gewalt. Hofer entschied einen Krawall zu verhindern, und liess die Kuh unter Protest der Ethikkommission an die Misswahl antreten. Damit untergrub Hofer den Entscheid der Kommission, was er später gegenüber der BauernZeitung als «Fehler» bezeichnete.

BauZ