Willkommene Abwechslung: Pferde und Ponys lieben Zweige vom Haselstrauch. (Bild: Ruth Müller)

Leckerbissen aus dem Wald

Pferde sind von Natur aus keine reinen Grasfresser. Neben Gras stehen auch Blätter, Knospen, Blüten und Rinden auf ihrem Speiseplan. Durch das Angebot von frischen Zweigen und Ästen können Pferdehalter ihren Tieren wertvolle Vitalstoffe und eine sinnvolle Beschäftigung bieten. Diese natürliche Nahrung fördert nicht nur die Gesundheit, sondern befriedigt auch das instinktive Nagebedürfnis der Pferde.

Natürliche Bedürfnisse erfüllen

In der freien Wildbahn wählen Pferde instinktiv das passende Gehölz und meiden ungenießbare Pflanzen. Diese Fähigkeit haben viele Hauspferde verloren, die oft zu wenig Raufutter erhalten und alles Erreichbare fressen. Daher ist es wichtig, dass Pferdehalter regelmäßig ungiftige Zweige und Äste in Stall oder Paddock legen. Das Holz und die Blätter liefern natürliche Spurenelemente und Mineralien, die vom Pferdeorganismus besser verwertet werden als künstliche Futterzusätze. Zudem pflegt das Abnagen der Rinde die Zähne und beschäftigt die Tiere sinnvoll.

Geeignete Gehölze für Pferde

Eine sichere Wahl sind Laubbaumhölzer wie Birke, Haselstrauch, Weide, Linde, Pappel, Erle sowie ungespritzte Obstbäume wie Apfel und Birne. Auch Zweige von Beerensträuchern wie Brombeere, Himbeere und Johannisbeere sind beliebt. Besonders wertvoll sind Weiden, deren Rinde schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt, sowie Birkenblätter mit ihren desinfizierenden und harntreibenden Eigenschaften. Erlen liefern viel Magnesium, Eisen und Zink, während Lindenblätter und -blüten beruhigend auf die Atemwege und Verdauung wirken.

Hagebutten: Die gesunde Leckerei

Eine besondere Delikatesse sind die Hagebutten der Heckenrose, die viel Vitamin C und Beta-Carotin enthalten und die Abwehrkräfte stärken. Diese können im Spätsommer geerntet und getrocknet verfüttert werden.

Hecken als natürliche Futterquelle

Heckensträucher wie Haselstrauch, Hainbuche und Weißdorn können als Umrandung der Weide oder des Paddocks gepflanzt werden. Diese Sorten vertragen den Verbiss gut und liefern zusätzlich herz- und kreislaufstärkende Wirkstoffe. Dabei sollte man jedoch darauf achten, dass die Pferde die Büsche nicht vollständig auffressen.

Vorsicht bei giftigen Pflanzen

Einige Gehölze sind für Pferde giftig und sollten gemieden werden. Dazu gehören Eibe, Eiche, Buche, Ahorn, Walnuss und immergrüne Ziergehölze wie Buchsbaum, Liguster und Thuja. Auch Rasenschnitt ist ungeeignet, da er im Magen Koliken verursachen kann.

Fazit

Mit einem abwechslungsreichen Angebot an natürlichen Gehölzen können Pferdehalter nicht nur die Gesundheit ihrer Tiere fördern, sondern auch für eine willkommene Abwechslung im Stall sorgen. Die richtige Auswahl und Kontrolle der Zweige und Äste ist dabei entscheidend, um die Pferde vor schädlichen Pflanzen zu schützen. So werden die Vierbeiner auf natürliche Weise gesund und glücklich.

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