Das Jahr 1999 geht nicht nur wegen des Millenniums in die Geschichte ein. Es war ein Jahr, welches für die Milchproduzenten einen gewaltigen Umbruch brachte. Es ist aber nicht das Ende, sondern der Anfang eines Prozesses. Mit der neuen Milchmarktordnung werden auf allen Stufen der Milchwirtschaft Veränderungen und Anpassungen verlangt.»

Dieser Textauszug entstammt dem Vorwort des Geschäftsberichts ZMP von 1999. 1998 hiess die ZMP noch Zentralschweizerischer Milchverband, Luzern – auf der Titelseite thronte das MVL-Logo. Auf nationaler Ebene war es der Zentralverband schweizerischer Milchproduzenten ZVSM. MVL und ZVSM tönen aus heutiger Sicht etwas zentralistisch und altmodisch, aber durchaus mächtig und wichtig.

Einen Neuauftritt wagen

1999, anlässlich der Einführung der neuen Milchmarktordnung, wandelte sich der ZVSM zur SMP. In Anlehnung an die SMP hatte auch der MVL entschieden, einen Neuauftritt zu wagen. Die Delegierten stimmten 1999 dem neuen Namen «Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP» zu. Im Geschäftsbericht ZMP von 1999 ist dargelegt, dass mit der neuen Milchmarktordnung die Kommunikation noch viel mehr an Bedeutung gewonnen habe und auch entsprechend ausgebaut werden müsse. Es wurde erwähnt, dass künftig zwischen ZMP und SMP vermehrt Synergien erzielt werden sollen. Seit 1999 sind also SMP und ZMP auch vom Namen her etwas miteinander «verwandt».

Schwierige Jahre

Nach der Jahrtausendwende folgten schwierige Jahre für die Milchverbände und ihre Mitglieder sowie für den Dachverband SMP – so zum Beispiel das «Grounding» der Swiss Dairy Food, massenhaft Käserei-Schliessungen und alle vier Jahre eine neue Agrarpolitik, die 2007 im Käsefreihandel mit Europa und 2009 im Ausstieg aus der staatlichen Milchkontingentierung gipfelte. In der Interessenvertretung waren sich SMP und ZMP nicht immer einig, was sicherlich einer breit abgestützten Position nicht immer bekömmlich war. Während in der Interessenvertretung um Lösungen gestritten wurde, arbeitete man im Basismarketing stets gut zusammen – sei es beim Auftritt am Tag der Milch oder an der LUGA – und dies immer noch. In den letzten Jahren konnte zunehmend erkannt werden, dass die Interessenvertretung Milch erfolgreicher ist, wenn sie sich im Dialog und gemeinsam mit einer Stimme für die Sache engagiert. Die Friktionen von damals sind ausgeräumt und die Zusammenarbeit ZMP – SMP wird auf allen Stufen eng gepflegt.

Der am Anfang gewählte Textausschnitt könnte auch für die nächste Epoche gewählt werden, sei es im Hinblick auf die künftige Agrarpolitik oder die grossen Herausforderungen, die in der Schweizer Milchwirtschaft anstehen. 2032 können die beiden Organisationen SMP und ZMP ihr 125-jähriges Bestehen feiern. Heute gratuliere ich herzlich zum 25-Jahr-Jubiläum SMP und freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit – im Interesse aller Milchproduzenten.