In Deutschland ist der Schleppschlauch- bzw. Schleppschuhverteiler seit Mai 2020 obligatorisch. Auf der Suche nach einem geeigneten Verteiler stiessen die beiden Freunde Hans Hofmeister (30) und Andreas Bleninger (24) aus Niederbayern jedoch immer wieder auf ein Problem: «Wir konnten keinen Schleppschuhverteiler für unser breites Güllefass finden», erzählt Hofmeister. Den beiden gelernten Landwirten blieb schliesslich nichts anderes übrig, als ihren eigenen Schleppschuh zu konstruieren – Erfahrungen hatten der Industriemechaniker (Hofmeister) und der Mechatroniker (Bleninger) bisher nicht im Bau von Landmaschinen.

300 Stunden wurden in den Schleppschuh investiert

Für 1,5 Monate hiess es dann für die beiden Freunde neben der regulären Arbeit und der Aushilfe auf den elterlichen Landwirtschaftsbetrieben jeweils noch an den Abenden und Wochenenden zusammenzuhocken. Bei der Konstruktion ergaben sich dann Herausforderung wie z. B. den Verteiler stabil am Fass anzubringen. Mit zusätzlichen Verstrebungen und Platten lösten die jungen Tüftler das Problem.

«Das Rotacut-Verteilersystem verstopft nicht so leicht wie eine Verteilerschnecke»

Weil viel Rindergülle mit Stroh und Heu anfällt, entschieden sich beide für das Rotacut-Verteilersystem der Firma Vogelsang. «Eine Verteilerschnecke würde nur verstopfen», erklärt Hofmeister. Das bewirtschaftete Land ist teilweise von hügeliger Natur, weshalb eine Verteilerbreite von über 9 m nicht in Frage kam. Die hydraulisch einklappbaren Arme werden über Load-Sensing gesteuert. «Diese Variante ist sehr viel einfacher und effizienter zu steuern», ist Hofmeister überzeugt. Mit einem Federbandstahl passt sich das Gerät dem Boden an. Die Gleitkufen sind aus Hardox-Verschleissblech.

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Schleppschuh kostete nur halb so viel wie eine Neuanschaffung

Beide investierten insgesamt 14'000 Euro (15'300 Franken) – die Hälfte einer Neuanschaffung. Mit dem Ergebnis sind sie sehr zu zufrieden. «Wer sich für unsere Konstruktion interessiert, kann sich gerne melden», bietet Hofmeister an.