Mit hohen Temperaturen und bei hoher Luftfeuchtigkeit breitet sich die Krankheit Cercospora aus. Die erfolgten Infektionen werden jedoch erst zehn Tage später sichtbar und bei einer bis zwei befallenen Pflanzen pro Are ist die Bekämpfungsschwelle erreicht. Zuerst findet man die Cercospora-Flecken immer in gefährdeten Flächen, wo eine ehemalige Rübenparzelle in der Nähe war. Alle drei bis vier Wochen den Fungizidschutz erneuern.

Spritzintervall kann ausgedehnt werden

Bei robusteren Sorten wie Escadia KWS, Interessa KWS oder von den Smart-Sorten Belamia kann das Spritzintervall auf fünf Wochen ausgedehnt werden. Im Hauptanbaugebiet von nun an keine strobilurinhaltigen Mittel mehr einsetzen, da diese nur vorbeugend wirken und durch eine erhöhte Resistenzgefahr stark angeschlagen sind. Ab der zweiten Behandlung eignen sich die Pflanzenschutzmittel Spyrale, Ethosan, Proline, Escape oder Slick. Um die Resistenzsituation nicht noch zu verschärfen, ist es wichtig, in der Folgebehandlung nicht nur das Mittel, sondern insbesondere auch den Wirkstoff zu wechseln. Die angegebene Dosierung unbedingt einhalten.

Die Zugabe von Kupfer hilft den zunehmenden Resistenzen entgegen zu wirken. Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Wirkung der Fungizide mit der Zugabe des Wirkstoffs Kupferhydroxid gesteigert werden kann. Wichtig dabei ist, dass die maximale Reinkupfermenge von 4 kg pro Hektare und Jahr nicht überschritten wird. Bei IPS-Rüben darf kein Fungizid eingesetzt werden.

Vernichtung von Kartoffelkraut

Wenn die Kartoffeln das gewünschte Kaliber erreicht haben, sollte das Kraut vernichtet werden. Taufeuchtes Laub und viel Sonnenlicht haben einen positiven Einfluss auf die Wirkung von Spotlight Plus, Mizuki, Sunrise, Firebird Plus und Duonovum, deshalb soll diese Behandlung in den Morgenstunden durchgeführt werden. Ist es vorwiegend trocken und heiss oder sind die Stauden noch üppig, die Behandlung splitten und/oder vorgängig die Stauden schlegeln. Die Wirkung dieser Mittel setzt auch bei guten Bedingungen nur langsam ein.

Die Stauden-Abbrennmittel haben keine sporenabtötende Wirkung. Bei Bedarf kann ein Kontaktfungizid wie Mapro, Ranman Top, Leimay, usw. beigemischt werden.

Je nach Absatzkanal bei IP-Suisse darf das Kraut chemisch vernichtet oder muss thermisch/mechanisch beseitigt werden. Das Mittel Siplant ist in beiden Varianten einsetzbar. Siplant ist ein natürlicher Wirkstoff pflanzlicher Herkunft. Für die Anwendung gilt: je sonniger und wärmer, desto rascher tritt die Wirkung ein. Dieses Mittel sollte deshalb am besten während der Mittagssonne ausgebracht werden. Falls jedoch blühende Pflanzen in der Nähe sind, muss die Anwendung ausserhalb des Bienenfluges am Abend stattfinden.

Quecken – Freilegen der Wurzeln

Die Quecke («Schnüergras») ist ein häufig vorkommendes Ungras in Stoppelfeldern. Sie kann in Getreide nur ungenügend mit Herbiziden bekämpft werden, weshalb die Zeit ab Ernte der Vorkultur bis zur Saat der nächsten Kultur entscheidend für dessen Bekämpfung ist. Eine chemische Bekämpfung empfiehlt sich bei Trockenheit nicht, da die Wirkung aufgrund des eingeschränkten Stoffwechsels und Wachstums ungenügend ist. Erfolgreicher ist aktuell das Freilegen der Wurzelausläufer mit einer flachen Bodenbearbeitung, damit die Wurzeln austrocknen und verdorren. 

Einjähriges Berufkraut ausreissen

Das Einjährige Berufkraut ist ein weit verbreiteter Neophyt. Bei den Kantonalen Fachstellen gehen häufig Anfragen zur Bekämpfung dieser Pflanze ein, die sich hauptsächlich auf extensiv genutzten Flächen bei Nichterkennen ungestört weiterverbreiten kann.

Die wirksamste Methode ist und bleibt das Ausreissen samt Wurzeln und anschliessendes Entsorgen im Kehricht. Deshalb sollten alle Flächen regelmässig kontrolliert und schon bei der ersten Pflanze sofort reagiert werden. Wenn sich einmal eine Population auf einer Fläche gebildet hat, ist das Ausreissen kaum mehr zu bewältigen. Eine nicht überall umsetzbare, letzte Methode ist die Rückführung der Fläche in den intensiven Ackerbau.

Zwischenkulturen: Stoppelbearbeitung versus Direktsaat

Vielerorts wurden die Stoppelfelder kurz nach der Ernte von Getreide und Raps wieder angesät. Häufig wurde der Boden oberflächlich bearbeitet. Wenn der Boden bearbeitet wurde, hat dies zur Folge, dass sowohl der Ausfall der Vorkultur als auch die im Boden vorhandenen Unkrautsamen gleichzeitig oder noch früher auflaufen werden als die gesäte Zwischenkultur. Als Folge davon nehmen die nicht angesäten Pflanzen zu viel Platz ein.

Bei allen agrarpolitischen Massnahmen darf die gute landwirtschaftliche Praxis nicht vergessen werden. Ist es auf einer Parzelle nötig, eine Stoppelbearbeitung vorzunehmen, soll die dafür notwendige Zeit in Anspruch genommen werden. Die Saat kann in diesem Fall nach einer erneuten Bearbeitung innerhalb der 7 Wochen erfolgen (Beitrag für eine angemessene Bedeckung des Bodens).

Alternativ zur Stoppelbearbeitung kann die Zwischenkultur möglichst zeitnah direkt in die abgeerntete Vorkultur gesät werden. Diese Variante hat zum Ziel, dass die gesäte Zwischenkultur schneller aufläuft als der Ausfall der Vorkultur oder die Unkräuter.

Weiter muss die Entwicklung der Zwischenkultur unbedingt beobachtet werden, um die weiteren Schritte bis zur Folgekultur frühzeitig planen und umsetzen zu können.