Ich bin im schönen Märwil im Kanton Thurgau aufgewachsen und habe meine Erstausbildung zum Detailhandelsfachmann in der Landi gemacht. Nach der Ausbildung zog es mich jedoch in die Landwirtschaft. Ich arbeitete insgesamt vier Jahre bei einem grossen Gemüseproduzenten, dort entschied ich mich auch für die Lehre zum Landwirt und absolvierte mein erstes Jahr bei der Egger Gemüsebau AG.

Von Buchhaltung über Bodenkunde bis Tiermedizin

Für mein zweites Jahr wechselte ich den Kanton, um auf dem Grundhof auf dem Bözberg im Kanton Aargau zu arbeiten. Dies ist ein sehr vielseitiger Betrieb mit 120 Kühen und 100 Iberico-Schweinen. Total umfasst der Betrieb 100 ha LN. Da mein erstes Ausbildungsjahr sehr Ackerbau-lastig war, ergänzt dieser Betrieb, der viele Tiere umfasst, meine Ausbildung perfekt.

Da es nun sehr schnell Richtung Lehrabschlussprüfung zugeht, investiere ich und der Betrieb viel Zeit, um die letzten Wissenslücken zu schliessen. Das wissen eines Absolventen ist sehr breit, von Buchhaltung über Bodenkunden bis Tiermedizin ist alles dabei und muss sitzen.

Keine Nachtschicht erwünscht

Die Gräserkunde finde ich besonders schwierig. Als Landwirt muss man erkennen können, welche Gräser, Kräuter und Leguminosen auf den Äcker und Wiesen wachsen. Dies ist wichtig, für die bedarfsgerechte Bewirtschaftung. Alle Gräser müssen im vegetativen Zustand (vor der Blüte) und im generativen zustand (mit Blüte) erkannt werden.

Einige Gräser unterscheiden sich nur im Blatthäutchen oder in der Begrannung der Blüte. Andere hingegen besitzen markante Merkmale am Blatt oder an der Wurzel. Darum findet man mich nun öfters nach Feierabend in den umliegenden Wiesen mit Karteikärtchen, Gräserschlüssel und Pflanzenerkennungs-App. Ich hoffe, dass die Stirnlampe nicht noch zum Einsatz kommt!