- Vorkultur: Getreide und anschliessend Gründüngung (Phacelia) oder Wick-Hafer-Gemenge
- Februar: Pflug
- Ab Mitte April: Kreiselegge, dann setzen mit Vollautomat 4-reihig
- Kurz vor Durchstossen der Kartoffeln: Erster Hack-/Striegeldurchgang
- 10 cm Staudenhöhe: Zweiter Hack-/Striegel-Durchgang und Kopfdüngung mit 2 kg Ammonsalpeter
- Kurz vor Bestandesschluss: Damm formen
Die Unkraut-Bekämpfung orientiert sich in erster Linie an der Unkraut-Grösse. Je kleiner die Unkräuter, umso leichter lassen sie sich bekämpfen. Je nach Jahr reichen Linders auch zwei mechanische Durchgänge, um die Kartoffeln sauber zu halten.
Problem-Unkräuter bekämpft Linder im Getreide konsequent chemisch, Quecken wurden via Stoppelbehandlungen mehrheitlich ausgemerzt. «Wir brauchen das Getreide quasi als Gesundungskultur», erklärt Sohn Nicolas Linder, der am landwirtschaftlichen Zentrum Grangeneuve arbeitet. Er gibt zu bedenken, dass es fraglich sei, ob ihre Strategie auch funktionieren würde, wenn beispielsweise Zuckerrüben in der Fruchtfolge wären.
Für Linders ist es wirtschaftlich entscheidend, dass sie den Abgang (übergrosse, unförmige) von ihren Saat-Kartoffeln im folgenden Jahr selber als Industrie-Kartoffeln anbauen können. «Somit können wir unsere Pflanzgut-Kosten um die Hälfte reduzieren.»
Dass im Herbst wohl einige Nachbarn auf den Stockzähnen lachen, wenn auf Linders Feldern die eine oder andere Melde zu sehen ist, stört die beiden nicht. «Eine Rückkehr zum Herbizid ist vorerst keine Option.» Sollte aber Innovator durch eine andere Sorte ersetzt werden, wird die Situation neu beurteilt. Für Werner und Nicolas Linder ist der Herbizid-Verzicht kein Grundsatz-Entscheid, sondern ein Vernunfts-Entscheid.