„Die Anicom kann trotz schwierigem Umfeld auf ein solides Geschäftsjahr zurückblicken“, hielt Präsident Heinz Mollet vor den gut 300 Aktionären und Gästen fest. Die Schweinepreise waren bekanntlich schlecht, das Angebot mit 96,4 Prozent viel zu hoch und der Grenztourismus habe zudem den Inlandabsatz gedrückt. Zum Glück sei die Produktion im Jahr 2016 tiefer, was sofort bessere Preise zur Folge gehabt habe.
Sieben Prozent Dividende dank Kostenmanagement
Stefan Schwab, Vorsitzender der Geschäftsleitung betonte, dass das gute Geschäftsergebnis mit 466‘596 Franken Bilanzgewinn und damit einer Dividende von sieben Prozent nur dank konsequentem Kostenmanagement möglich seien. Die Anicom habe 2015 neue, innovative Dienstleistungen eingeführt, wie, automatische Einstallmeldungen für Tränker und Mastremonten, Flip Jart für Fahrer, elektronischer Lieferschein und Tieranmeldung via agate. „Die Anicom wird auch in Zukunft ein verlässlicher Partner von Produzenten und Abnehmer bleiben, die Qualitätsstrategie fortsetzen und sich für eine gerechte Verteilung der Margen in der Wertschöpfungskette einsetzen“, unterstrich Stefan Schwab.
Standortbestimmung, Blick zurück und in die Zukunft
„Die Anicom ist ein erfolgreiches Unternehmen in bäuerlicher Hand“, bestätigte Urs Schneider, stellvertretender Direktor vom SBV, in seiner Grussbotschaft. Wichtig sei „ in bäuerlicher Hand“, denn weltweit sei die Ernährung der Bevölkerung die grosse Herausforderung der Zukunft.
Der Festredner, Andreas Schneider, ehemaliger Vorsitzender der Anicom Geschäftsleitung und ehemaliger Verwaltungsrat der Anicom, hat während Jahren die Erfolgsgeschichte der Anicom mitgeprägt und zum 50 Jahr Jubiläum die Festschrift verfasst. Die Gründung der Anicom AG erfolgte 1966 durch den VLG Bern unter der Leitung von Max Tschannen, ebenfalls an der Jubiläumsfeier anwesend. „Die neue Gesellschaft bezweckt die Förderung der bäuerlichen Tierproduktion insbesondere durch das Mittel der Vertragsproduktion“, und die Vision Tschannen gab vor, die Vertragsproduktion sei auf privatwirtschaftlichem Weg, ohne Staatsintervention umzusetzen und die Produktion sei den Absatzmöglichkeiten anzupassen.
Forderungen, die auch heute noch volle Gültigkeit hätten, bestätigte der Festredner. Er wies auf die Errungenschaften in der Zucht hin, immer in enger Zusammenarbeit mit der MLP Sempach, der heutigen Suisag, dem SGD und in vielen Gesprächen mit den Abnehmern. In der Zucht ging es immer darum, die Leistungen der Tiere zu fördern und die Qualität des Fleisches zu steigern, unterstrich er.
Der Festakt wurde feierlich und gekonnt umrahmt von der „Säntis-Jodlern“ aus Teufen und die drei Anicom-Präsidenten, Max Tschannen, Eugen Brühlmeier und der heutige Präsident Heinz Mollet löschten gemeinsam die 50 Kerzen auf der grossen Geburtstagstorte.
Josef Kottmann