Konkret geht es darum, Fälschungen von Lebensmitteln, die durch eine Ursprungsbezeichnung geschützt sind, zu verhindern. Dies führte die Forschungsanstalt am Montag an einer Medienkonferenz aus. Nach mehreren Jahren Forschung seien sogenannte Markerbakterien entwickelt worden - und nun bereit für den Einsatz.
Bei diesen Bakterien handelt es sich um Milchsäurebakterien, die natürlicherweise in der Käseflora vorkommen. Sie werden dem Käse beim Herstellungsprozess beigefügt. Nach der Reifung lässt sich das Markerbakterium in einer Probe von wenigen Gramm feststellen und damit die Echtheit des Käses bestätigen.
Bei der Herstellung von einzelnen Käsesorten, so zum Beispiel beim Emmentaler, kämen die "Undercover-Bakterien" bereits zum Einsatz, hiess es bei der Medienkonferenz von Agroscope am Montag. Nun würde die Forschung mit dem Ziel weitergeführt, zusätzliche Nachweiskulturen für weitere Käsesorten zu entwickeln.
Anpassung an den Klimawandel
Die Förderung von qualitativ hochwertigen und sicheren Lebensmitteln ist einer der Schwerpunkte, den der Bundesrat in den Leistungsauftrag für die Agroscope für die Jahre 2014 bis 2017 aufgenommen hat. Zudem soll die Forschungsanstalt unter anderem Strategien entwickeln, mit denen sich die Landwirtschaft an den Klimawandel anpassen kann.
Die Landwirtschaft sei auch gefragt, wenn es um den Schutz des Klimas geht. Anders als vielfach dargestellt, stellten Ökonomie und Ökologie keinen Widerspruch dar, hiess es am Montag vonseiten der Agroscope. Zumindest ein Teil der Schweizer Landwirte habe die Möglichkeit, sowohl umweltschonender zu produzieren, als auch das Einkommen zu verbessern.
Der Bundesrat übertrug der Agroscope im Leistungsauftrag zudem die Verantwortung für eine Strategie zum Erhalt der Freiberger Pferderasse. Für das Projekt rechnet der Bund in den nächsten vier Jahren mit Kosten von 12 Millionen Franken.
Neue Struktur
Den Leistungsauftrag nimmt die Forschungsanstalt mit einer neuen Struktur in Angriff: Aus drei Anstalten wurde per Anfang Jahr eine einzige Einheit mit vier Instituten. Geleitet wird die Agroscope von Michael Gysi.
Von dieser Zusammenlegung erhofft sich der Bundesrat eine "höhere Effizienz der Institution", wie er im Leistungsauftrag schreibt. Dadurch soll sich auch die Wirtschaftlichkeit verbessern.
Die vier Institute von Agroscope beschäftigen an mehreren Standorten in der Schweiz rund 1000 Mitarbeitende. Das Budget bis 2017 sieht jährliche Ausgaben von 188,5 Millionen Franken vor, davon sind 11,2 Prozent durch Eigenfinanzierung gedeckt.
sda