Diese Woche wurde am Montagmorgen direkt nach dem Melken unsere Kuhherde in zwei Teile geteilt. Während etwas weniger als die Hälfte auf der unteren Alp «Les Planeys» blieb, wurde der Rest der Herde zur Vorweide oberhalb des Dorfes Charmey gebracht. Ab jetzt wird für etwas weniger als zwei Wochen an zwei Plätzen gemolken.
Da die Hütten etwa 15 Minuten Autofahrt auseinanderliegen, heisst, dass es etwas mehr Aufwand und Zeit braucht, bis alle gemolken sind. Wir melken an zwei Plätzen, weil die Alphütte bei der Vorweide nicht genügend gross ist, um alle Tiere anbinden zu können.
Nachdem Dienstag und Mittwoch alles relativ normal verlief, hatten wir am Donnerstag eine Planänderung. Nach dem Mittag begab sich Laurent auf den Weg nach oben, um die Rinder zu kontrollieren. Dort angekommen, sah er sofort, dass nicht alle Rinder am richtigen Ort waren, und er sah ein Rind am Boden liegen. Dieses Rind ist den Hang hinunter gerollt und hat sich dabei das hintere linke Bein gebrochen. Es gab nur eine Lösung, das Rind wurde eingeschläfert und danach mit dem Helikopter ins Tal geflogen. Als das Rind unten war, konnten der Ferienjunge und ich in dem Helikopter mitfliegen, um den Flughelfer, der noch oben war, zu holen.
Nach diesem etwas erfreulicheren Ereignis begaben wir uns dann auch wieder auf den Weg, um melken zu gehen. Diese stressige Woche ging schnell vorbei, und es bleibt uns nur noch eine Woche, bevor wir wieder auf die obere Alp ziehen.
Jan Zbinden