Der Schweizer Bauernverband (SBV) geht beim Pflanzenschutz in die Offensive: Um bei Konsumentinnen und Konsumenten das Verständnis für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu fördern, hat er eine Broschüre zum Thema herausgegeben.

Für die Bauern sind Pestizide ein Paradoxon: Auf der einen Seite akzeptieren Händler und Konsumenten kein Obst oder Gemüse mit Pilzflecken, Läusen oder Drahtwurmlöchern, wie der SBV am Donnerstag in einer Mitteilung schreibt. Auf der anderen Seite lehnten sie Pflanzenschutzmittel wegen möglicher Rückstände im Wasser und in den Lebensmitteln ab.

Die Landwirtinnen und Landwirte seien sich bewusst, dass es Rückstände gebe, die kleinere und mittlere Oberflächengewässer belasten. Auch dass sich negative Auswirkungen erst nach Jahren feststellen liessen, sei ein Problem. Aus diesem Grund setze sich der SBV dafür ein, dass die über fünfzig Massnahmen aus dem "Aktionsplan Pflanzenschutz" umgesetzt würden und dass praxisnah geforscht werde.

Derweil scheint die Bereitschaft der Bauern zu wachsen, an Verbesserungen zu arbeiten. So nimmt gemäss der Mitteilung an einem Berner Pflanzenschutzprojekt im zweiten Jahr ein Fünftel mehr Betriebe teil als noch im ersten Jahr - insgesamt fast deren 3200. Beim Projekt gehe es beispielsweise darum, die Gewässerqualität zu verbessern oder neue Sorten und Anbautechniken zu nutzen.

Mit einer am Donnerstag vorgestellten Broschüre will der Schweizer Bauernverband nun das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten gewinnen. Diese enthält die Erläuterungen über die Ausgangslage sowie die Herausforderungen und Lösungsansätze für Bauern im Pflanzenschutz.

sda