Das Berner Pflanzenschutzprojekt gedeiht. Laut einer Mitteilung der Berner Volkswirtschaftsdirektion ist die Zahl der Betriebe von 2646 (2017) auf 3178 angestiegen. Davon werden 178 Betriebe biologisch bewirtschaftet. "Das heisst, dass die Mehrheit der hauptberuflichen Ackerbaubetriebe beim Berner Pflanzenschutzprojekt mitmacht", heisst es in der Mitteilung.
Hohe Bedeutung der Spritzenfüll- und Waschplätze
Gesamthaft setzten diese Betriebe auf über 21‘700 Hektaren Massnahmen um, die den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln optimieren und damit die Umweltrisiken – insbesondere für Gewässer – reduzieren. «Die steigenden Anmeldezahlen zeigen, dass das Projekt bei den Landwirtinnen und Landwirten gut ankommt und der breite Wille besteht, die negativen Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren», lässt sich der kantonale Agrarminister Christoph Ammann in der Mitteilung zitieren.
Alle der insgesamt zehn angebotenen Massnahmen werden zunehmend nachgefragt. Im Verlauf des ersten Jahres wurden acht spezielle Spritzenfüll- und Waschplätze erstellt, für 33 weitere Plätze wurde die finanzielle Unterstützung zugesichert. Die Füll- und Waschplätze zur Aufbereitung von Pflanzenschutzmitteln und Entsorgung von Brüheresten sind so gebaut, dass Pflanzenschutzmittel nicht unkontrolliert in die Umwelt und die Gewässer gelangen können.
Diese Massnahme ist im Hinblick auf die Verbesserung der Situation eminent wichtig, wie der Leiter der zuständigen Fachstelle, Michel Gygax, diese Woche an einer Veranstaltung zum Thema Pflanzenschutz auf der Rütti in Zollikofen erläuterte, stammen 50-70% der Pflanzenschutz-Verunreinigungen in Gewässern aus Punktquellen, d.h. von Handlingfehlern bei der Reinigung auf dem Hofplatz.
Auf 18‘000 Hektaren wird kein Glyphosat verwendet
Vermehrt werden zudem Querstreifen am Feldrand begrünt. Dies verhindert, dass Pflanzenschutzmittel über Strassen und Feldwege in Schächte oder Oberflächengewässer gelangen. 2017 wurden Querstreifen auf 245 Kilometern angelegt, 2018 sind 421 Kilometer angemeldet. Auf rund 18‘000 Hektaren verzichten die Landwirte auf den Einsatz des Totalherbizids Glyphosat.
An Fachtagungen im Juni und September 2018 werden den Landwirtinnen und Landwirten unter anderem moderne Techniken wie Hackgeräte oder Roboter vorgeführt, die anstelle von Pflanzenschutzmitteln eingesetzt werden können.
pd/akr
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