Junge Arbeiterinnen, die im "Innendienst" zum Beispiel Waben reinigen oder die Brut füttern, schlafen näher am emsigen Zentrum des Bienenstocks. Die älteren Nahrungs-Sammlerinnen
suchen sich dagegen eher Plätze am ruhigeren Rand des Stocks, wie ein Team um Barrett Klein von der Universität von Wisconsin-La Crosse herausfand.
Mit zunehmendem Alter schliefen Bienen zudem immer seltener in leerstehenden Zellen, heisst es in der Studie, die im Online-Fachmagazin "PLOS ONE" erschienen ist. Die Bienen hätten vermutlich wegen ihrer verschiedenen Aufgaben ein unterschiedliches Schlafbedürfnis, sagte der Würzburger Biologe und Mitautor Jürgen Tautz der Nachrichtenagentur dpa. Die Forscher hatten am Bienenzentrum der Universität Würzburg das Verhalten von rund 100 Tieren beobachtet.
Strikte Arbeitstrennung
Die Arbeiterinnen durchlaufen in ihrem wenige Wochen dauernden Leben verschiedene "Berufsgruppen". Dabei verändert sich auch ihr Schlafverhalten. Junge Honigbienen sind beispielsweise für die Reinigung von Waben zuständig. Sie bleiben zum Schlaf nahe dem Brutbereich, wo reges Treiben herrscht. Dabei schlüpfen sie in leerstehende Zellen - dies könne helfen, Störungen zu vermeiden, so die Forscher.
Ältere Artgenossinnen dagegen, die Nahrung suchen oder diese von den Sammlerinnen in Empfang nehmen und einlagern, schlafen eher am Rand und in der Regel ausserhalb von Zellen.
Zudem halten die Sammlerinnen ein klares Tag-Nacht-Schema ein, während Bienen im "Innendienst" mehrere Schlafphasen haben. Die Sammlerinnen müssten sich mehr Informationen merken als die Bienen im Stock, sagte Tautz - und vor allem durchgehender Schlaf diene vermutlich der Konsolidierung des Gedächtnisses.
sda/dpa