20 Verdachtsfälle wurden dieses Jahr bereits gemeldet, davon wurde in 13 Fällen durch Laboranalysen Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel nachgewiesen, teilt apisuisse mit. Dies seien weitaus mehr Fälle als in den letzten Jahren, so Anja Ebener, Leiterin des Bienengesundheitsdiensts (BGD). Das BGD ist das Beratungs- und Kompetenzzentrum von apisuisse für Imker.

Bei einem Vergiftungsfall findet der Imker tausende verendete oder auf dem Rücken zappelnde Bienen vor. Die Zunahme an Bienenvergiftungen zeige auf, dass dringender Handlungsbedarf bezüglich Pestiziden und Bienen bestehe. Dabei gäbe es zusätzlich zu den gemeldeten Fällen noch eine beträchtliche Dunkelziffer, ist sich der Vizepräsident von apisuisse Mathias Götti Limacher sicher. Nicht alle Vergiftungen werden gemeldet oder als solche erkannt.

Es wird davon ausgegangen, dass auch Wildbienen von Vergiftungen betroffen sind. Diese fallen nur selten auf, da Wildbienen meist einzeln oder in kleinen Staaten leben.

Apisuisse fordert nun zum Handeln auf. Der Bundesrat wird voraussichtlich im Herbst einen «Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutzmittel» verabschieden, dessen Ziel die Risikominimierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes ist. Hoffentlich seien darin auch Massnahmen zum Schutz der Bienen vorgesehen, die dann von den Behörden wirkungsvoll umgesetzt werden, heisst es weiter.

lid