Am 24. September soll die Ernährungssicherheit in der Verfassung verankert werden. Dafür machen sich aktuell drei Komitees stark. Die wenigen Gegner haben sich nicht formiert. Am Dienstagvormittag erklärten auf Einladung des Schweizer Bauernverbands die prominenten Botschafter Bundesrat Johann Schneider-Ammann und die dreifache Olympiasiegerin Vreni Schneider den Medien in Sursee, warum ein Ja so wichtig ist. "Der Ruf der Schweizer Lebensmittelindustrie hängt von der Qualität der landwirtschaftlichen Produkte ab", erklärte Schneider-Ammann die Bedeutung für die ganze Wertschöpfungskette. Wohlstand, Sicherheit und Beschäftigung sei aber nur mit „kontrolliert offenen Grenzen“ möglich, ergänzte der FDP-Bundesrat und begründete damit die ablehnende Haltung der Landesregierung gegenüber dem Initiativtext des Bauernverbandes. Zu protektionistisch sei der im Ursprung dahergekommen. Man werde in der Schweiz, bei einem Selbstversorgungsgrad von etwas über 60 Prozent, immer auf Importe angewiesen sein, gerade auch bei Produktionsmitteln. Mit einem Ja am 24. September schaffe man gute Voraussetzungen für eine produzierende Landwirtschaft, welche vor Ort markttaugliche Produkte nachhaltig herstelle, sagte Johann Schneider-Ammann, der sich im Anschluss interessiert Abfüllanlage und Hochregallager der Ramseier Suisse zeigen liess.
"Einheimische Lebensmittel sind mir wichtig", sagte Skilegende Vreni Schneider (55 Weltcup-Siege). Seit Jahrzehnten ist die Glarnerin Markenbotschafterin des zu Ramseiser gehörenden "Elmer Citron". Ernährungssicherheit sei keine Selbstverständlichkeit, mahnte die weitgereiste ehemalige Spitzensportlerin, die noch immer als Skilehrerin im Einsatz ist. Politisch habe sie sich immer zurückgehalten: "Aber hier bin ich von der Wichtigkeit der Sache überzeugt".
aem