Mit Böenspitzen von bis zu 200 Kilometern pro Stunde (km/h) zog "Burglind" am Mittwoch über die Schweiz. Zu den ganz starken Winterstürmen gehört das Sturmtief damit aber nicht, wie Stephan Bader, Klimatologe bei MeteoSchweiz, gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte.
Die Stürme "Lothar" vom 26. Dezember 1999 und "Vivian" vom 27. Februar 1990 hatten in der Schweiz mit deutlich höheren Windspitzen gewütet. So hatte "Lothar" an 57 Messstandorten Windspitzen über 125 km/h erreicht, bei "Burglind" war dies an 30 Standorten der Fall.
Die Grenze von 200 km/h überschritt "Burglind" lediglich am Messstandort Gütsch (200,5 km/h). Bei "Lothar" wurde die stärkste Böe auf dem Säntis registriert (229,7 km/h). Auch an den Standorten Hörnli, Jungfraujoch, Gornergrat und La Dôle betrugen die Messwerte beim "Lothar" über 200 km/h.
Windspitzen nichts Aussergewöhnliches
Stürme wie "Lothar" und "Vivian" sind laut Bader an vielen Messstandorten der Schweiz seltener als alle 15 Jahre zu erwarten. "Burglind" habe vor allem im zentralen und östlichen Teil der Schweiz Windspitzen mit einer Wiederkehrperiode von 15 Jahren oder seltener erreicht. "An mehreren Messstandorten in der West- und Nordwestschweiz sowie in den Alpen waren die Windspitzen aber nichts Aussergewöhnliches", sagte Bader.
Auf "Burglind" folgte am Donnerstag bereits der nächste Sturm: "Christine". Dieser machte sich vor allem durch kräftige Niederschläge und Winde bemerkbar.
So stark wie sein Vorgänger fegte "Christine" aber nicht über die Schweiz: Im Flachland wurden Windböen von durchschnittlich 50 bis 75 km/h gemessen. In Thun wurden 96 km/h und in Luzern 101 km/h verzeichnet. Der Wind wie auch die Niederschläge sollten in der zweiten Nachthälfte nachlassen, wie Eugen Müller, Meteorologe bei MeteoSchweiz, erklärte.
sda