Manuel Ender vom LZ Liebegg hatte für den Pferdetag vielseitige und aktuelle Themen zusammengestellt: Fachleute informierten über Fütterung, Gruppenhaltung, Insektenschutz und Zahnpflege.
Leben verlängern
Sogar einem geschenkten Gaul muss man ins Maul schauen. Veterinärmedizinerin Thea Rhyner stellte klar, dass eine systematische Zahnpflege ein Pferdeleben um Jahre verlängern und das Verhalten beim Reiten und Fahren erheblich beeinflussen kann. Oft leidet ein Pferd stark, bevor der Mensch im Alltag etwas merkt. Wenn es nicht mehr richtig frisst oder in schlechtem Nährzustand ist, kann der Schaden schon gravierend oder gar irreparabel sein. Einmal jährlich Zahnkontrolle empfiehlt Thea Rhyner darum bei einem normalen Gebiss, und zwar mit Sedation. Wichtig sei die Kontrolle gerade auch bei Remonten, betonte sie: Die Jungpferde machen in der Zeit der Ausbildung den Zahnwechsel durch. "Spätestens bevor das erste Mal eine Trense ins Maul kommt, braucht es eine Zahnkontrolle". Die Tierärztin Silke Hieronymus informierte über fütterungsbedingte Erkrankungen des Pferdes. Eine korrekte Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen beugt Vielem vor, zeigte sie auf.
Möglichst viel Weide
Am Nachmittag besuchten die Tagungsteilnehmenden die beiden Pferdebetriebe von Beat Fischer und Heidi Kaufmann in Buchs LU und Familie Hunziker vom Gründelhof in Moosleerau AG. "Wir halten unsere Pferde so viel als möglich auf der Weide, auch im Winter", erklärte Betriebsleiter Markus Hunziker, der sich als Freibergerzüchter einen Namen gemacht hat. Zehn Hektaren stellt er seinen 26 Pferden zur Verfügung. Rund die Hälfte davon sind Aufzuchtpferde, die anderen sind eigene Zucht- tiere. "Ich züchte nicht für den Metzger", stellte Hunziker klar. Andererseits müsse man auch selektionieren können, wenn es wirklich nötig ist.
rae
Zu Gruppenhaltung und Insektenschutz referierten Andreas Kurtz, Bettina Kiener und Conny Herholz. Ein Artikel darüber folgt in der nächsten BauernZeitung.