Kartoffeln mögen kühles bis gemässigtes Klima. Sie sind in der Vegetationsperiode anfällig gegenüber klimatisch, ungünstigen Bedingungen. Das Wachstum der Knollen kann durch längere Trockenheit oder Hitze stark gebremst werden. Das Wachstum beschleunigt sich wieder, wenn die Temperaturen sinken und es Niederschläge gibt. Bei gewissen Sorten kann dieser erneute Wachstumsschub mit einer Keimung oder erneuter Knollenbildung einhergehen.

Mehrere Sorten betroffen

Agroscope hat Beobachtungen an 47 Sorten in Goumoëns-la-Ville und in Moudon an Kulturen durchgeführt, die zwischen dem 10. Mai und dem 20. Juli lediglich 5 bis 60 mm Niederschlag erhielten und im Juli oft Höchsttemperaturen von über 30°C ausgesetzt waren. Die Sorten Bintje, Agria, Victoria, Ditta, Annabelle und Erika bildeten eine zweite Generation von Knollen aus, steht im Communiqué von Agroscope. Andere Sorten keimten im Boden, zum Beispiel Amandine, Charlotte, Jelly, Markies, Panda. Die Sorten Agata, Alexandra, Celtiane, Gourmandine, Gwenne, Challenger und Lady Rosetta zeigten zum Zeitpunkt der Untersuchung keine erneute Keimung

Qualitätseinbussen

Durch den Wiederaustrieb sinkt die Qualität. Sie sind für den direkten Konsum und die Verarbeitung zu Pomme Frites und Chips ungeeignet. Daher ist rasches Handeln wichtig. Auf den Feldern sollten gemäss Agroscope regelmässig Proben entnommen werden und wenn sich Keime bilden, muss das Kraut sofort entfernt werden. Das ist der einzige Weg, eine zweite Knollenbildung zu vermeiden, auch wenn der Ertrag noch nicht ideal ist. Auch bewässerte Kulturen müssen im Auge behalten werden.

Tamara Wülser