«Die Lage am Velo- und Wanderweg Steinhausen–Zug ist für uns die beste Werbung», sagt Pirmin Landolt. Seine Eltern betrieben bereits seit 1994 einen kleinen Hofladen. So war es für die junge Bauernfamilie bei der Hofübernahme 2007 einfacher, dieses Angebot auszuweiten. Claudia und Primin Landolt bewirtschaften einen Milchwirtschaftsbetrieb mit 19 Hektaren, 30 Kühen, Mastkälbern und 380 Hühnern.


Kunde will wissen, woher das Produkt kommt


«Da die Nachfrage nach Eiern immer grösser wird, beschlossen wir zugweise die Anzahl der Legehennen zu erhöhen», sagt der 39-jährige Landwirt. Das Sortiment im Hofladen umfasst ganzjährig Eier und Most von 
120 Hochstammbäumen, welcher von August bis Anfang November frisch ab Presse angeboten wird. «Zusätzlich stehen Sirup und Konfi zum Verkauf, die nach wie vor nach dem Rezept der Schwiegermutter zubereitet werden», verrät die Bäuerin, die im Freiamt aufgewachsen ist. Kartoffeln, Zwiebeln und später auch Äpfel werden von Nachbarbetrieben zugekauft. «Wichtig für den Kunden ist, dass er weiss, woher das Produkt stammt», erklärt der Meisterlandwirt.

Zu­geliefert werden beispielsweise auch Teigwaren aus Oberägeri, Honig von Imkern aus der Umgebung, oder Dörrbirnen und Birnenweggeneinlage aus Auw. Neu gibt es Glace von einer Bauernfamilie aus Baar zu kaufen. «Dieses Jahr setzen wir aufgrund der Nachfrage nach Gemüse vermehrt auf Tomaten», ergänzt Claudia Landolt.

Der 24-Stunden-Milchautomat sei nicht mehr wegzudenken. Birnenchips und Apfelringli werden immer beliebter, und um die Weihnachtszeit haben
Baumnüsse reissenden Absatz.


Das Angebot an Tafelkirschen wird laufend ergänzt. Erdbeeren können jeden Tag frisch im Hofladen gekauft werden (siehe ­Kasten). Auch Himbeeren und Zwetschgen erfreuen sich grosser Beliebtheit, dank dem guten Geschmack, wie Konsumenten bestätigten. Zwetschgenbäume wurden kürzlich neue gepflanzt, um die Nachfrage decken zu können.

Hofladen als wichtiges Standbein


Eine weitere Aufgabe sieht das Betriebsleiterpaar darin, die Leute für die Landwirtschaft zu sensibilisieren. Etwa wie angepflanzt wird, woher die Setzlinge stammen, und wie geerntet wird. «Direkte Gespräche sorgen für beidseitiges Verständnis und vertiefen unsere direkte Beziehung zur städtischen Kundschaft.» Auf dieser gegenseitigen Wertschätzung ruhe der Erfolg des Hofladens, der ein wichtiges Standbein des bäuerlichen Einkommens darstelle.

Die fixen Öffnungszeiten bedeuten eine hohe Präsenzzeit. Vater Landolt (71) hilft im Sommer zu 100 Prozent mit und ist eine grosse Stütze. Pirmin bildet bereits seit einigen Jahren landwirtschaftliche Lehrlinge aus. «Seit drei Jahren habe ich eine gute Fee, die mich im Sommerhalbjahr entlastet», sagt Claudia Landolt. Neu möchten Landolts einen Ausbildungsplatz für eine Agripraktikantin anbieten und so Erfahrungen weitergeben.


Rita Meier