Nach dem Aushändigen der Durchfahrtgenehmigung lässt uns der Berufsoffizier auf die kurvig-steile Strasse von Andermatt UR Richtung Rossmettelen passieren. Hier wurde letzte Woche die erste serienmässige Alptracker-Antenne der Firma Tecsag aufgerichtet. Sie ermöglicht im Urserental Alptiere per GPS zu überwachen.
Gegen Rückgang handeln
Frieda Steffen, Bäuerin und Urner Landrätin, wird sechs Schafen ein digitales Halsband umlegen. Sie will mit dem GPS-System und Lamas die Herde aktiv vor Grossraubtieren zu schützen. Gleichzeitig möchte sie aufzeigen, das gehandelt wird, denn ihre Alpgemeinschaft ist in den vergangenen Jahren von fünf auf zwei Betriebe geschrumpft.
Landschaftspfleger schützen
Die Verbuschung durch Grünerlen verbreitet sich hier rasant. Diese Monokultur fördert Erdrutsche, Lawinen und blockiert Bäche. Der Verlust der Biodiversität ist auch für den Tourismus nicht gut, kein Wanderer möchte im Gebüsch herumirren. Deshalb sind Schafe und Ziegen unabdingbar für die Erhaltung des hiesigen Alpenraums.
Ein neues Zusammenspiel
Seit der Erschliessung des Alpenraums ist das Zusammenspiel zwischen Tourismus und Landwirtschaft, wo Mensch, Tier und Natur aufeinandertreffen, eine grosse Herausforderung. Auch in Andermatt ist die Haltung von Herdenhunden schwer und ihre notwendige Aggressivität verschreckt Touristen. Kann da der Alptracker helfen? Oder wird er dieses Zusammenspiel sogar auf eine neue Ebene bringen? Der Sommer wird zeigen, inwiefern die Hoffnungen erfüllt werden. Die Boden- und Lebensqualität zu fördern und den Betreuungsaufwand für Tierhalter zu vermindern, ist allemal einen Versuch wert.
Samuel Bühlmann
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