Jährlich produzierten Bio-Landwirte bislang lediglich rund 200 Tonnen Zuckerrüben. Die Zuckerfabrik in Frauenfeld TG verarbeitete diese Kleinstmenge aus wirtschaftlichen Gründen zusammen mit Knospe-zertifizierten Bio-Zuckerrüben aus Süddeutschland und stellte daraus einen Zucker her, auf dessen Verpackung zwar die Knospe von Bio Suisse prangte, aber kein Schweizer Kreuz.

Nachfrage vorhanden

«Wir sind überzeugt, dass es eine Nachfrage für Schweizer Bio-Zucker gibt», sagt Coop-Sprecherin Andrea Bergmann auf Anfrage. Denn vielen Bio-Konsumenten sei es ein grosses Anliegen, wenn die Transportwege möglichst kurz seien.

Um von der vorhandenen Nachfrage profitieren zu können, haben Bio Suisse, der Verband der Zuckerrübenpflanzer und die Schweizer Zucker AG ein Projekt lanciert, um den Anbau von Bio-Zuckerrüben zu fördern. Unter anderem erhalten Produzenten seit letztem Jahr pro Tonne eine Zusatzprämie zum – im Vergleich zum konventionellen Rübenpreis - ohnehin deutlich höheren Grundpreis (siehe Kasten). Ziel sind 12'000 Tonnen bis 2023, dazu sind rund 200 Hektaren nötig.

Erster Erfolg

Einen ersten Erfolg konnten die Projektpartner bereits feiern. Die Anbaufläche stieg im letzten Jahr um 8 auf 19 Hektaren. Mit 1'100 Tonnen wurden im letzten Jahr so viele Schweizer Bio-Zuckerrüben geerntet wie schon lange nicht mehr. Das Resultat sind 160 Tonnen Schweizer Bio-Zucker.

Michael Wahl/lid