In Lindau erstellen Kanton, ETH und Universität gegenwärtig ein grosses Ausbildungs- und Forschungszentrum (wir berichteten). Es besteht einerseits aus Viehställen, die der Ausbildung und der veterinärmedizinischen und landwirtschaftlichen Forschung dienen sollen.
Daneben baut die ETH ein Stoffwechselzentrum mit Versuchsställen für Rinder, Pferde, Schafe, Schweine, Geflügel und Kaninchen.
Gesamtkosten von 58 Millionen
Insgesamt kostet das Projekt Agrovet 58 Millionen Franken. Finanziert wird das Zentrum je zur Hälfte durch Bund (ETH) und durch den Kanton Zürich (Strickhof und UZH). Im Mai 2014 bewilligte der Kantonsrat einen Kredit von 29 Millionen Franken.
Doch dieses Geld reicht nicht, wie die Nachrichtenagentur sda jetzt berichtet. Der Regierungsrat musste die Kantonsräte in einem Schreiben informieren, dass der Bau 3 Millionen Franken teurer wird.
Der Regierungsrat hat den Betrag "angesichts der Dringlichkeit" bereits bewilligt. Sonst könnte der Jungvieh- und Rindermaststall nicht rechtzeitig fertiggestellt werden, schreibt er. Das Forschungszentrum soll noch in diesem Frühling eröffnet werden.
Generalplanerin schuld
In seinem Schreiben an die Kantonsräte nennt der Regierungsrat auch den Grund für die Mehrkosten: Schuld sei die Generalplanerin. Die Leistungen dieses Unternehmens seien so schlecht gewesen, dass "keine hinreichende Projektübersicht und Kontrolle" mehr möglich gewesen sei.
Nach mehreren mündlichen und schriftlichen Abmahnungen sei der Vertrag dann im September 2015 aufgelöst worden. Das Durcheinander war damit allerdings nicht zu Ende: Viele "einschneidende Fehler" hätten sich erst mit zeitlicher Verzögerung gezeigt, zitiert die sda aus dem Schreiben.
Um die Kosten nicht völlig aus dem Ruder laufen zu lassen, wurde das Projekt etwas abgespeckt. Trotzdem bleiben Mehrkosten von 3 Millionen.
Bürgerliche wollen Antworten
In einer Anfrage wollen FDP, SVP und CVP vom Regierungsrat wissen, was die Baudirektion zu tun gedenke, um solche Kostenüberschreitungen künftig zu verhindern.
Sie fragen laut sda zudem, ob die Baudirektion von Regierungsrat Markus Kägi (SVP) eigentlich unsauber plane, dass es zu solchen Fällen komme, oder ob die Kontrolle nicht funktioniere.
sda/BauZ