Noch vor Jahren wurde als Megatrend eine Rohstoffverknappung beim Getreide und steigende Preise wegen des globalen Bevölkerungswachstums prognostiziert. Da habe man sich völlig verschätzt, weil man Russland vergessen habe, meinte Hansjörg Reiss von Fenaco. Er orientierte über die Marktlage an der Generalversammlung der Schweizer Getreidebörse in Luzern, unter dem Präsidium von Adrian Amrein. Inzwischen sei Russland mit 130 Mio Tonnen der weltweit grösste Weizenexporteur, die Erträge sollen in den nächsten vier Jahren verdoppelt werden. Und noch liegen dort 10 Mio Hektaren brach, die für den Ausbau der Bioproduktion genutzt werden sollen. Russland werde als neue Getreide-Supermacht stark auf die europäischen Preise drücken, meinte Reiss. Das aktuelle Angebot sei sehr gross, der Weltmarkt sei unter Druck des scharfen Wettbewerbs beim Export.
Josef Scherer