An der Tagung des internationalen Mais- und Informationsrings (Imir) wurde in Aesch BL über die Wirtschaftlichkeit der Bewässerung von Mais informiert. Weiter zeigten Fachleute auf, ob und wie der Eintrag von Pflanzenschutzmitteln und Nitrat in das Grundwasser reduziert werden kann. Langjährige Lysimeterversuche zeigen in Frankreich, dass beim Maisanbau Rückstände von Atrazin und Glyphosat noch viele Jahre im Boden nachgewiesen werden können.

Rückstände von 
Pflanzenschutzmitteln

Yves Poussel (Arvalis F-Pusignan) informierte über den Einfluss verschiedener Fruchtfolgen auf den Eintrag von Nitrat und Pflanzenschutzmitteln in das Grundwasser. Die Feldversuche wurden zwischen 2006 und 2014 mit der Lysimeteranlage von Lyon-Saint Exupéy in Frankreich durchgeführt. Die Versuche haben gezeigt, dass der Anbau von Zwischenfrüchten ein wirksames Mittel darstellt, um die Auswaschung von Nitrat in das Grundwasser zu reduzieren.

Bezüglich der Verlagerung von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen wurden 60'700 Proben im Sickerwasser genommen und auf Rückstände von insgesamt 73 Wirkstoffen geprüft. In 97,5 Prozent der Proben konnten keine Rückstände nachgewiesen werden. In 652 Fällen wurden Rückstände gefunden und quantifiziert. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Rückstände von Herbiziden. Laut dem Referenten konnten Rückstände von Glyphosat mehr als neun Jahre nach der Anwendung quantitativ nachgewiesen werden. Die gesetzlichen Höchstwerte wurden teilweise deutlich überschritten. «Glyphosat bleibt lange im Boden», sagte Pussel. Bezüglich der Verlagerung von Pflanzenschutzmitteln im Boden besteht beim Einsatz des Pflugs kein gesicherter Zusammenhang.

Körnermais wird in Frankreich und Deutschland in einzelnen Regionen während 
Trockenperioden regelmässig bewässert. Andreas Butz vom landwirtschaftlichen Zentrum Augustenberg in Baden-Württemberg (D) ging der Frage nach, ob sich die Bewässerung im Körnermaisanbau lohnt. Laut Butz ist die Beregnung während der Blüte am effizientesten. Der Referent zeigte auf, dass durch die Beregnung rund 90 Prozent höhere Erträge erzielt werden können.

Unter den in Deutschland herrschenden Bedingungen wurden mit der Beregnung im Schnitt Mehrerlöse von 1000 Euro/ha erzielt. «Falls das Preisniveau hoch ist, kann sich eine 
Investition für Körnermais rechnen», lautet das Fazit von Butz. Im vergangenen Sommer haben sich auch Maisproduzenten gefragt, ob die Bewässerung von Körnermais auch in der Schweiz wirtschaftlich sinnvoll sein könnte. Dabei ist zu beachten, dass bei den Versuchen in Baden-Württemberg Parzellen ab 25 Hektaren bewässert worden sind. In der Schweiz sind die Parzellen bedeutend kleiner als im benachbarten Ausland.

An der Fachtagung wurde darauf hingewiesen, dass beim Maisanbau die Bodenstrukturen von grosser Bedeutung ist. «Bei einer guten Bodenstruktur waren die Maiserträge in der Schweiz im Trockenjahr 2015 gut», betonte Jakob Widmer, 
Präsident des internationalen Mais- und Informationsrings an der Tagung.

Streifenfrässsaat 
schont Umwelt und Budget

Beat Wyss, Pflanzenbau-Service in Oberramsern SO, referierte zum Thema: «Vor- und 
Nachteile der Mulchsaat im Maisanbau». Wyss führt seit über 20 Jahren ein Lohnunternehmen und macht dabei mit der Streifenfrässaat als umweltfreundliches Anbauverfahren sehr gute Erfahrungen.

Anton Haas