Der Kampf um die zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaftspolitik ist in vollem Gang. Derzeit stehen zwei Volksinitiativen zum Thema Pflanzenschutzmittel im Raum, Mitte November 2018 hat der Bundesrat seine Vorschläge für die Agrarpolitik ab 2022 vorgestellt.
Greenpeace schaltet sich ein
Heute hat sich Greenpeace mit einer Vision in die Diskussion eingeschaltet. Zusammen mit dem FiBL und der ZHAW hat Greenpeace Vorschläge für eine Landwirtschaft erarbeitet, welche Produktion, Ökologie und Tierwohl unter einen Hut bringe, wie es in einer Mitteilung heisst.
Es brauche einen Kurswechsel in der Agrarpolitik, fordert Greenpeace. Probleme ortet die Umweltorganisation etwa bei der Biodiversität, bei Stickstoff- und Phosphorüberschüssen, bei den Ammoniakemissionen sowie bei der Wasserqualität. Der Bund solle konsequent eine ökologische und tiergerechte Produktion fördern, so Greenpeace.
Die Eckpunkte der Greenpeace-Vision:
- Auf der Ackerfläche werden Lebensmittel für Menschen produziert und keine Futtermittel
- Tiere werden nur noch so viele gehalten, wie mit dem Grasland und Nebenprodukten der Ernährungswirtschaft ernährt werden können
- Der Anbau wird generell auf Bio-Niveau umgestellt
- Förderung der Biodiversität sowohl auf der Produktionsfläche wie auch auf genügend Förderflächen
- Nur noch Zweinutzungsrassen, Kälber wachsen die ersten Monate mit ihren Müttern auf, alle Tiere haben Auslauf
Die Umsetzung dieser Vision würde die Umweltprobleme der Landwirtschaft lösen und eine echt standortangepasste Landwirtschaft bedeuten, schreibt Greenpeace in einer Mitteilung. Die im Inland produzierten Kalorien würden zwar abnehmen – vor allem Fleisch würde deutlich weniger produziert – dafür wären die Schweizer Lebensmittel qualitativ einzigartig und könnten am Markt faire Preise erzielen. Die Versorgungssicherheit wäre weiterhin gegeben, da eine grosse Vielfalt an Kulturen angebaut würden, betont Greenpeace.
lid