Zum vierten Mal führten BUL und Agriss ihre Präventionstagung in Wildhaus SG durch. Die Tagung diente dazu Multiplikatoren, Partnerorganisationen, Präventionsfachleute aus dem nahen Ausland über aktuelle Fragen der Prävention in der Landwirtschaft zu informieren. Die diesjährige Tagung war auch einem Rückblick auf die langjährige Tätigkeit des Geschäftsführers Ruedi Burgherr gewidmet, der nächstes Jahr in Pension geht.
Zum Teil vorgeschrieben
Sicherheitsgurte sind in der Schweiz nur auf neuen landwirtschaftlichen Fahrzeugen über 40 km/h vorgeschrieben, aber auf allen anderen dringend empfohlen. Sie schützen bei Stürzen und Unfällen vor dem Hinausgeschleudertwerden. Vorhandene Sicherheitsgurte müssen getragen werden ausser auf Feld- und Waldwegen, bei einer Geschwindigkeit von weniger als 25 km/h oder bei Rangiermanövern.
Aus Österreich wurde eine Umfrage zur Akzeptanz von Sicherheitsgurten auf Traktoren vorgestellt. Befragt wurden 1028 Personen mit 2378 Traktoren, 106 Hofladern und 137 Sonderfahrzeugen. Davon waren nur 505 Traktoren (21,2%) mit Gurt ausgestattet. Bei 30 Traktoren (5,9%) wird der Gurt verwendet, bei 134 fallweise und beim Rest gar nicht. Gefragt wurde auch nach dem Gurt auf dem Beifahrersitz.
Von den 1394 Traktoren haben 984 einen Beifahrersitz. Davon sind 391 mit einem Gurt ausgerüstet. Dieser wird von 210 Personen (53,7%) verwendet und von 69 fallweise. 184 Personen verwenden den Gurt im Traktor nicht, obwohl 172 von ihnen den Gurt im Auto konsequent tragen. Alle, die im Traktor den Gurt tragen, nutzen ihn auch im Auto. 354 der Befragten befürworten einen Sicherheitsgurt für Kinder auf dem Beifahrersitz. Doch nur 84 Personen verwenden ihn, auch wenn er vorhanden ist.
Ähnliche Zahlen
Die Zahlen in der Schweiz dürften ähnlich sein. Obwohl neue Traktoren einen Sicherheitsgurt aufweisen, wird er kaum getragen. Im vergangenen Jahr ereigneten sich zehn tödliche Unfälle mit landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen. Mit konsequentem Tragen der Sicherheitsgurte hätten vermutlich vier tödliche Unfälle verhindert werden können. Dazu kämen noch die vielen Verletzten, die uns nicht bekannt sind.
pd