Das Unwetter zog am Morgen des 2. August zwischen 2 und 3 Uhr über den Norden des Kantons Zürich. Es brachte Starkregen und Hagel, vor allem aber aussergewöhnlich starke Sturmwinde. Das Gewitter hatte zu diesem Zeitpunkt bereits in Deutschland gewütet. Radarbilder zeigen, dass seine Zugbahn bereits im süddeutschen Waldshut Schäden hinterliess. Infolge des starken Sturmes fiel dort ein Baum auf ein Zelt, dabei kam ein Jugendlicher uns leben, zwei weitere wurden schwer verletzt. Danach zog das Gewitter über das Rafzerfeld und weiter über den Bezirk Andelfingen. In diesem Gebiet erreichte der Sturm offenbar seine grösste Stärke mit den entsprechenden Zerstörungen. Nach Angaben von Meteonews wurden in Marthalen Windspitzen von 170 km/h gemessen. Besonders in Guntalingen sind die Schäden verheerend. Beschädigte Hausdächer, umgestürzte und zerrissene Bäume, sowie immense Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen. Zudem wurden zwei Kühe von umstürzendenden Bäumen erschlagen. Im weiteren Verlauf zog das Unwetter über den Kanton Thurgau zum Bodensee, wo es sich langsam abschwächte.

Auffällig ist der Schadenpfad des Sturmes, der eine schmale Schneise der Zerstörung hinterlassen hat. Sobald man sich von dieser Schneise entfernt, nehmen die Schäden markant ab. Zurzeit geht die Gebäudeversicherung des Kantons Zürich im Gebiet Marthalen, Ossingen und Stammertal von einer Schadensumme von bis zu zehn Millionen Franken aus.

Immense Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen

Die landwirtschaftlichen Felder bieten nach dem Sturm ein äusserst trauriges Bild. Teilweise wurden die Pflanzen vom Hagel derart malträtiert, dass sie kaum noch erkennbar sind. Die Weintrauben sind zerstört und beginnen zu faulen. Der Mais wurde vom Wind niedergewalzt. Vom Salat ist kaum mehr etwas erkennbar – dieser wurde vom Hagel  geradezu gehäckselt. Überall liegen umgestürzte Bäume und fehlende Dachziegel sind bleibende Zeugen des Sturmes. Besonders übel mitgespielt wurde den Kürbissen. Sie weisen Muster von Löchern auf, die von den Hagelsteinen stammen und beginnen nun am Boden zu faulen. Die Sonnenblumenfelder sehen aus wie ein Mini-Wald, der vom Sturm gefällt wurde.

Andreas Walker