Der BauernZeitung wurde kürzlich ein Video zugesandt, wie ein Hirsch Rindern in einem offenen Stall in Klosters GR etwas Heu mopst. Das eigentlich herzige Video wurde nicht nur auf unserer Faceboo-Seite ein wahrer Klickhit, sondern zirkulierte auch auf Whatsapp und in anderen sozialen Netzwerken wie wild.
Von der Wildhut geschossen
Für den Hirsch hatte sein Stallausflug jetzt aber tödliche Folgen. Das Tier sei vor einigen Tagen von der Bündner Wildhut geschossen worden, weil Verdacht auf Tuberkulose bestand, berichtet «20 Minuten».
Gleich erging es offenbar einem Hirsch, der in einem Stall in Ramosch GR auftauchte und von dem ebenfalls ein Video in den sozialen Netzwerken zirkuliert. Die beiden toten Hirsche werden nun auf Erreger untersucht.
Strafverfahren gegen Stallbesitzer
Gegen die Besitzer der Ställe laufen strafrechtliche Verfahren. «Sie haben das Fütterungsverbot missachtet, das dazu dient, den Kontakt zwischen Wild und Rindern zu unterbinden und die Ansteckungsgefahr zu bannen», so der Bündner Kantonstierarzt Rolf Hanimann gegenüber «20 Minuten». Zudem dürften sie keine Tiere weitergeben oder verkaufen, bis klar sei, dass die Hirsche keine Erreger in sich trugen.
Erboste Tierschützer
Bei Tierschützern sorgt das Vorgehend der Behörden für Ärger. «Ich habe von Jägern gehört, dass wegen dieser Vorfälle nun alle Hirsche der Umgebung geschossen werden sollen», sagt Marion Theus, Präsidentin des Schweizer Wildtierschutzes. Dabei habe es in den letzten Jahren weder bei Rinder noch bei Wildtieren Tuberkulose-Fälle gegeben.
Das bestätigt Hanimann laut Bericht zwar, verteidigt aber das Vorgehen der Behörden. Im angrenzenden Montafon sowie im Vorarlberg seien Fälle aufgetaucht.
jw