Für den Schweizer Tierschutz ist die Initiative zu radikal, wie Julika Fitzi von der Fachstelle Tierversuche beim Schweizer Tierschutz (STS) auf Anfrage feststellte. In der Konsequenz würde eine Annahme dazu führen, dass die Schweiz wirtschaftlich, geografisch und forschungsmässig international abgehängt würde.

Wenig Chancen an der Urne

"Wir vom Tierschutz sind aber nicht forschungs- und wirtschaftsfeindlich, im Gegenteil, wir sehen die Zukunft in einer innovativen, besseren Forschung mit Alternativmethoden ohne Tierleid", erklärte Fitzi. Die Chancen der Initiative an der Urne erwachtet der STS als eher gering.

Zuviel Geld für Tierversuche

In einem Punkt könne der Tierschutz die Initiative jedoch voll und ganz unterstützen: Die Anteile für Forschungen mit und ohne Tierversuche sollten mindestens gleich hoch sein. Für Ersatzmethoden und Methoden, die Tiere möglichst wenig belasteten, würden heute in der Schweiz jährlich nur rund 3 Millionen Franken ausgegeben. Für Tierversuche und die Versuchstierhaltung würden hingegen zwischen 100 und 200 Millionen Franken aufgewendet, erklärte Fitzi. Das müsse sich ändern.

Es sei zu begrüssen, dass mit der Initiative das Thema Tierversuche auf den Tisch komme. Die Bevölkerung sei heute sensibilisiert insbesondere gegenüber belastenden Tierversuchen. Für die Gesundheit des Menschen könne das Tier aber nicht Mittel zum Zweck sein. Es wäre sinnvoller, mit menschlichen Zellen zu arbeiten.

sda