«Trotz suboptimalen Witterungs- und Schädlingsbedingungen darf sich die Qualität des meisten Traubenguts aus der Ernte 2014 sehen lassen.» Das sagte Andreas Buser, Leiter Spezialkulturen am Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain in Sissach, anlässlich der Medienorientierung des Weinproduzentenverbands Region Basel-Solothurn vom Dienstag in Maisprach.

Dank frühzeitiger Warnung vor der Kirschessigfliege konnten sich die Weinbauern entsprechend vorbereiten und mit Schutz- und Bekämpfungsmassnahmen den Schaden in Grenzen halten. Diese Widerwärtigkeiten, begünstigt durch den nassen und viel zu warmen Winter, beeinflussen die Ernte indes ganz erheblich, müssen doch mit grossem Sönderungsaufwand die befallenen Beeren einzeln entfernt werden.


Vergleichbare Qualität bei etwas weniger Menge


Dass die Ernte 2014 trotzdem ein guter Jahrgang wird, sei grösstenteils das Verdienst der Winzer, die zur richtigen Zeit die richtigen Massnahmen getroffen hätten, so Andreas Buser. Der Ertrag der einheimischen Gewächse wird bei vergleichbarer Qua­lität der letzten zwei Jahre mengenmässig etwas geringer ausfallen. Die Weinlese startet dieses Jahr rund zwei Wochen früher als 2013. Bis Montag sei bereits die Hälfte der Ernte gelesen – rund 315 Tonnen. Beendet ist die Ernte beim Riesling - Sylvaner. Die Gutedelernte steht am Anfang, und bei der roten Hauptsorte Blauburgunder beginnt jetzt die Haupternte, die rund zwei Wochen dauern wird.


Kantonale Verordnung angepasst


Im Zuge der Agrarpolitik 2014–17 passte der Bund die Weinverordnung an. Dies hatte ebenfalls eine Anpassung der kantonalen Verordnung über den Pflanzenbau zur Folge. Die kantonal neu zu regelnden «weinspezifischen Begriffe» (Auslese, Spätlese, Beerenauslese, Reserve) wurden dabei für die Kantone der Deutschschweiz auf Wunsch der Branche harmonisiert. Gleichzeitig wurde die Mengenbegrenzung für weisse AOC-Weine um 200 g/m2 auf 1,4 kg/m2 erhöht, da diese Menge in normalen Jahren ohne Qua­litätseinbusse im Leistungsbereich dieser Sorten liegt.


Ulrich Fluri/pd