Wie fleissige Bienen: In der Schweizer Landwirtschaft wird viel gearbeitet. Führt ein Mann den Betrieb, so arbeitet er im Durchschnitt 67 Stunden pro Woche, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) schreibt. Ist eine Frau verantwortlich, arbeitet sie 63 Stunden. Die Zahlen wurden im Rahmen der Landwirtschaftlichen Betriebszählung 2016 erhoben.

Der Einsatz der weiteren Familienmitglieder ist ebenfalls hoch. Für die Ehegattin, den Ehegatten, die Partnerin oder den Partner sind es 63 Stunden und für die übrigen Familienmitglieder (erwachsene Kindern, Eltern und Geschwister, usw.) im Durchschnitt 61 Stunden pro Woche.

Nur eine Stunde weniger

Diese Situation hat sich laut BFS sich in den letzten Jahren praktisch nicht verändert. Von 2010 bis 2016 zum Beispiel sei der Einsatz um eine Stunde pro Woche zurückgegangen. Einzig die weiblichen übrigen familieneigenen Arbeitskräfte konnten ihr Wochenarbeitspensum von 61 auf 58 Stunden reduzieren. Für Angestellte sieht die Situation im Jahr 2016 etwas besser aus: die Männer arbeiten 51 und die Frauen 49 Stunden pro Woche. Ist der Angestellte zugleich Betriebsleiter sind es 56 Stunden.

Zusätzlich arbeiten die Landwirte im Durchschnitt elf Wochenstunden ausserhalb des Hofes. Je nach Betriebsgrösse kann das bis zu einem Vollpensum werden. Viele Bauern arbeiten so mehr als 100 Prozent. Bei über 30 Hektaren grossen Betrieben reduziert sich die Nebentätigkeit auf sieben Stunden pro Woche.

75 Prozent landwirtschaftlich

Die hohen Wochenarbeitszeiten wiederspiegeln sich auch in den durchschnittlichen Jahresarbeitsstunden für den Betriebsleiter oder die Betriebsleiterin mit knapp 2900 Stunden über alle Tätigkeiten. Die total geleisteten Arbeitsstunden aller Familienmitglieder verteilen sich zu 75% auf die eigentlichen landwirtschaftlichen Arbeiten, zu 7% auf die innerbetriebliche Diversifikation (Direktverkauf, Gastronomie, Fremdenverkehr, Lohnarbeiten usw.) und zu 18% auf Tätigkeiten ausserhalb des Landwirtschaftsbetriebes (selbständig oder angestellt).

jw