Gemäss den Autoren der Studie sind insgesamt drei Punkte entscheidend, um die wachsende Weltbevölkerung satt zu bekommen: Erträge steigern, Wasserverbrauch senken und sinnvolle Verwertung der Ernte.
Ertragssteigerung durch Intensivierung
Nach Ansicht der Autoren liesse sich mit einer gezielteren Düngung Umweltschäden vermeiden, da weniger Waldflächen gerodet werden müssten. So würden vor allem Reis, Weizen und Mais überdüngt. 50 Prozent der Einsätze mit Stickstoffdüngern würden den tatsächlichen Nährstoffbedarf der Pflanzen überschreiten. Bei Phoshpordüngern liegt die Quote gar bei 60%. So sind China, Indien und die USA die grössten Düngerverschwender.
Wasserverbrauch senken, mehr Gentechnik
Die globale Landwirtschaft ist für70% des Süsswasserbedarfes verantwortlich. Eine Verbesserung der Effizienz hätte also eine entsprechende Wirkung. So liesse sich der Wasserbedarf bei gleicher Anbaumenge um 8 bis 15% reduzieren, wenn in ohnehin trockenen Gebieten Nutzpflanzen gepflanzt würden, die Wasser besonders effektiv nutzen könnten.
Um den Wasserbedarf von Pflanzen zusätzlich reduzieren zu können, empfehlen die Fachleute ausserdem den vermehrten Einstatz von Gentechnik.
Dadurch liessen sich Erträge, Qualität und die Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge besser steuern. So wurde bereits in einer anderen Arbeit ein genetischer Bauplan für eine neue Brotweizensorte vorgestellt. Dabei ist es das Ziel, eine neue Generation von Weizensorten zu produzieren, die der wachsenden Bevölkerung und veränderten Umweltbedingungen gerecht werden können, schreiben die Forscher.
Ernten sinnvoll(er) nutzen
Während die Erträge in der Schweiz auf einem vergleichsweise hohen Niveau sind und der Wasserverbrauch noch nicht zu den Kernproblemen unserer Landwirtschaft gehört, ist das Potenzial in anderen Ländern und Regionen riesig. So zum Beispiel in Afrika, Asien und in Teilen Osteuropas.
Trotzdem gibt es auch in westlichen Ländern - als Beispiel diente Deutschland - Verbesserungspotenzial. So müssten die Ernten aus dem Ackerbau direkt zur Nahrungsmittelproduktion verwendet werden, statt Tiere damit zu mästen. Würde dies weltweit umgesetzt werden, so die Autoren, liessen sich vier Milliarden Menschen zusätzlich ernähren. Damit dies aber möglich wird, müsste der Fleischkonsum stark reduziert werden - und das würde bedeuten, dass viele Menschen ein Opfer bringen müssten.
Ausserdem liesse sich die Situation verbessern, wenn der Anteil der weggeworfenen Lebensmittel reduziert werden könnte. Denn ein Drittel bis die Hälfte der weltweit produzierten Nahrungsmittel landen im Kehricht. So würde schon der Food Waste aus den USA, China und Indien 400 Mio. Menschen ernähren, halten die Forscher fest.
hja