Pilze der Gattung Fusarium befallen wichtige Kulturen des Schweizer Ackerbaus, etwa Weizen und Mais. Diese Pilze bilden Giftstoffe, sogenannte Mykotoxine. Die in der Schweiz häufigste Art, Fusarium graminearum, kann bei Weizen das Mykotoxin Deoxynivalenol (DON), kurz DON, bilden. Für Getreide bestehen seit 2006 Grenzwerte für DON, z. B. 1250 μg DON je kg unverarbeitetes Getreide oder 200 μg DON je kg Getreidekost für Kleinkinder.
Seit 2007 durchgeführt
Die Branchenorganisation Swiss Granum führt bereits seit 2007 ein DON-Risikomanagement durch. Dabei wird einerseits mit dem Agroscope-Modell Fusa Prog das Risiko der Fusarien-Infektion/DON-Belastung abgeschätzt und andererseits nach der Ernte bei Sammelstellen die gemessene DON-Belastung mittels Stichproben erhoben. Fusarien können sowohl präventiv als auch mit Fungiziden bekämpft werden. Im Extenso-Anbau wird jedoch auf Fungizide verzichtet. Angesichts der aktuellen, kritischen Diskussion um Pflanzenschutzmittel (z. B. Rückstände im Trinkwasser) und des Nationalen Aktionsplans wird auch im ÖLN-Anbau die Bedeutung präventiver Pflanzenschutzmassnahmen zunehmen. Dies führt zur Frage nach den Kosten solcher Massnahmen.
Methode zur Berechnung
Da zur DON-Belastung und zum Einfluss der genannten präventiven Massnahmen in der Schweiz bislang keine umfassenden Daten vorliegen, wurde mit dem Prognose-Modell Fusa Prog für vier Standorte im Schweizer Mittelland (Nyon VD, Grange-Verney VD, Delley FR und Ellighausen TG) die DON-Belastung simuliert. Dabei wurden folgende Risiko-Faktoren berücksichtigt: die lokalen Wetterbedingungen und – die vom Landwirt beeinflussbaren Faktoren – Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Saatbettbereitung und Sortenwahl.
Alexander Zorn, Tomke Musa, und Markus Lips, Agroscope
Die Resultate dieser Methode und weitere Massnahmen finden Sie in der Ausgabe vom 15.Dezember in der BauernZeitung.