«Unterschneiden mit einem sauberen Schnitt, heraufholen, austrocknen lassen», beschreibt Jonathan Leuenberger die Funktionsweise seiner Bodenbearbeitungsmaschine Vario Digger von CMN. Der junge Landwirt aus der Nähe von Düdingen FR setzt die Maschine bereits seit zwei Jahren ein. Das ursprüngliche Problem waren Quecken. Auf den Feldern des Biobetriebs wurde das hartnäckige Ungras zu einem Problem, insbesondere in den Kartoffeln. «Die Wirkung der Maschine war gut», erzählt Leuenberger, «sie hat alle Wurzeln heraufgeholt, das sah eindrücklich aus.»

Flügelscharen und Rotor

Die Maschine besteht aus zwei Elementen. Im vorderen Bereich unterschneiden sieben breite Flügelscharen den Pflanzenbestand auf einer Tiefe von sechs bis zehn Zentimetern. Im hinteren Bereich wirbelt der langsam gegen die Fahrtrichtung drehende Rotor das Material auf. Dadurch werden die Pflanzenwurzeln, frei von Erde, auf der Bodenoberfläche abgelegt. Damit der Rotor funktioniert, muss eine gewisse Bearbeitungstiefe erreicht werden.

Der Zapfwellenantrieb des Rotors beeinflusst auch die Fahrgeschwindigkeit. Gerade auf den leichten Böden darf nicht zu langsam gefahren werden, weil sonst das Saatbett noch feiner wird. Die normale Geschwindigkeit liegt bei fünf Stundenkilometern.

Ein bis zwei Durchgänge

Bei einer vollständig abgefrorenen Zwischenkultur sieht das Saatbett nach dem ersten Durchgang mit dem Vario Digger schon passabel aus, zumindest für Getreide. Je nach Kultur braucht es noch einen weiteren Durchgang. Ob die Saat erfolgreich ist, hängt auch vom Säverfahren ab. Eine Sämaschine mit Schleppscharen tut sich dabei schwerer als eine mit Scheibenscharen.

Das Getreide, das letzten Oktober nach zweimaligem Durchgang mit dem Vario Digger gesät wurde, ist auf jeden Fall gut aufgelaufen und hat den Winter gut überstanden. Neben der Unkrautbekämpfung ist ein weiteres Ziel, den Pflug in Zukunft öfters mal in der Scheune stehen zu lassen. Noch ist das nicht bei allen Kulturen möglich.

Trocken und warm oder eine anständige Bise

Entscheidend für die optimale Leistung des Vario Diggers ist das Wetter beim Einsatzzeitpunkt. «Trocken und warm oder in der kühleren Jahreszeit mindestens eine anständige Bise bringen die besten Ergebnisse», stellt Leuenberger klar. Wie viel Zeit zwischen den zwei Durchgängen liege, hänge ebenfalls von der Witterung ab. Leuenberger hat verschiedene Erfahrungen gemacht.

«Zwei Durchgänge am gleichen Tag haben gut funktioniert.» Aber auch ein Zwischenraum von sieben bis zehn Tagen habe gute Ergebnisse gebracht. «Was schon obenauf lag, ist eingetrocknet und wurde beim zweiten Durchgang nach unten gebracht, während neues Material an die Oberfläche zum Austrocknen geholt wurde.»

Wiesenumbruch funktioniert

Der Vario Digger kann auch für den Wiesenumbruch eingesetzt werden. Hier reiche ein Durchgang allerdings nicht, so die Erfahrung von Leuenberger.

Der dichte Grasbestand führt natürlich auch zu grossen «Mutten». Mindestens ein zweiter Durchgang ist hier notwendig, um ein zufriedenstellendes Resultat zu erzielen. «Dadurch, dass die Wurzeln an die Oberfläche gebracht werden und vertrocknen, gibt es weit weniger Probleme mit hartnäckigen Unkräutern oder Durchwuchs in der Folgekultur.»

Katharina Scheuner

In der «grünen» Nr. 7 finden Sie eine Übersicht über weitere Geräte, die für die mechanische Unkrautbekämpfung und den pfluglosen Wiesenumbruch einsetzbar sind.

Importeur: PL Agri Service