Die Spätfröste von Ende April mit Ernteausfällen bei Obst und Beeren von über 50 Millionen Franken liess die Schweizerische Hagel-Versicherung umdenken. «Diese mit Produzenten abgestimmte Versicherungs-Lösung garantiert bei Frühlingsfrostschäden den versicherten Obst- und Beerenproduzenten/-innen einen Ertrag von mindestens 55%» heisst es in der Medienmitteilung.
Erste Anfragen liegen da
Gemäss Emilia Baldi, Mediensprecherin von Schweizer Hagel, stösst die neue Versicherung auf reges Echo.
Interesse: «Wir haben in den letzten 24 Stunden bereits erste Anfragen erhalten» gibt sie am Mittwoch dieser Woche bekannt.
Anmeldung: Frostzusatzversicherungen für Beeren und Obst können bis spätestens 28.2.2018 abgeschlossen werden.
Kosten: «Die Kosten der Frostzusatzversicherung sind abhängig von der vom Produzenten gewählten Versicherungssumme pro Hektar und von der Frostempfindlichkeit der Kultur». Äpfel würden als weniger empfindlich als beispielsweise Kirschen oder Aprikosen eingestuft, erklärt die Mediensprecherin von Schweizer Hagel. Für Äpfel im gedeckten Anbau betrage je nach Deckung, Selbstbehaltsmodell und betrieblichem Risikoprofil die Prämie für Hagel, weitere Elementarschäden und Frost rund 3.2 bis 4.5% der gewählten Versicherungssumme.
Emilia Baldi erklärt: «In Anbetracht der vielfältigen Versicherungsmöglichkeiten bei Obst und Beeren und auch der unterschiedlichen Risikoprofile der Produzenten sind allgemeingültige Beispiele schwierig». Interessierte Obst- und Beerenproduzenten/innen sollen am besten ihre Agentur oder bei «Schweizer Hagel» in Zürich anfragen, wo sie beraten würden.
Martin Rufer vom Schweizer Bauernverband begrüsst das Engagement der Schweizer Hagel. Die Obstproduzenten könnten sich so gegen das Frost-Risiko absichern. Wie gross frostbedingte Ausfälle sein können, habe sich dieses Jahr gezeigt. «Es gibt jedoch noch andere Risiken im Zusammenhang mit dem sich ändernden Klima. Daher ist die Idee einer umfassenden Ernteausfallsversicherung immer noch aktuell», schliesst Rufer.
Klima-Versicherung
Georg Bregy ist Direktor des Schweizer Obstverbands und kommentiert «wichtig ist, dass die neue Versicherung praxistauglich ist». Auch für Hitze, Trockenheit und Starkniederschläge wäre eine Versicherungslösung wünschenswert, betont der Verbandsdirektor.
Hans Rüssli