Heute können die Nahrungsmittelproduzenten auf der Verpackung ausschliesslich den Hinweis „ohne Gentechnik hergestellt“ anbringen. Der Vorschlag zur Einführung des neuen Labels etwa für Milch- und Fleischprodukte und Eier befindet sich gegenwärtig in der Vernehmlassung. Es soll mittels einer Verordnungsänderung eingeführt werden. Dafür ist der Bundesrat alleine zuständig. Das Parlament hat dazu nichts zu sagen.

Verwirrung bei Konsumenten befürchtet

Auf Skepsis stösst das neue Label bei der Stiftung für Konsumentenschutz. Sie befürchtet, dass es für die Konsumenten schwierig werde, zwischen den beiden Labels zu unterscheiden. In Produkten, auf denen mit „Produktion ohne gentechnisch veränderte Futterpflanzen“ geworben wird, könnte es gentechnisch veränderte Zusatzstoffe drin haben. „Wo gentechfrei draufsteht, muss gentechfrei drin sein“, wird die Geschäftsführerin der Stiftung von Konsumentenschutz, Sara Stalder, im „Tages-Anzeiger“ zitiert.

Anstoss kommt aus der Landwirtschaft

Der Vorschlag für das neue Label gehe auf ein „intensives Lobbying“ der Landwirtschaft zurück, schreibt der „Tages-Anzeiger“. Sie mache geltend, dass mit dem Verzicht auf den Import von gentechnisch veränderten Futtermiteln wie Soja oder Mais den Bauern erhebliche Mehrkosten entstünden. Das Bundesamt für Landwirtschaft schätzt die Mehrkosten auf jährlich rund 25 Mio Fr., der Schweizer Bauernverband (SBV) geht von 35 bis 40 Mio Fr. aus. Der SBV will mit dem neuen Label gleich lange Spiesse mit ausländischen Produzenten herstellen. Er wird unterstützt von BioSuisse.

hag