Eng getaktet war das Programm der gut fünfzig Mann starken Schweizer Reisedelegation, die vergangene Woche die Länder des Mercosur bereiste: Insgesamt etwa zwölf Ministertreffen, unzählige Sitzungen und Besuche habe man in den Ländern Brasilien, Uruguay, Paraguay und Argentinien bewältigt. Gekostet hat die Studienreise den Bund etwa 200 000 Franken. Ein Investment sei das, betonte Johann Schneider-Ammann am Dienstag vor den Medien, das sich gelohnt habe.
Gleich lange Spiesse für alle
«Es geht um Arbeitsplätze», sagte Johann Schneider-Ammann. Und es sei erwiesen, dass beim Abschluss von Freihandelsabkommen Handelsvolumen und ausländische Direktinvestitionen sich in den ersten fünf Jahren verdoppeln würden. «Animierter Handel ist mehr Wertschöpfung, mehr Jobs», erklärte der Wirtschaftsminister. Ausserdem könnten auch Nachhaltigkeitsfragen besser berücksichtigt werden.
Dass das so ist, ist laut GLP-Nationalrätin Katrin Bertschy (GLP) tatsächlich der Fall. «Brasilien macht sehr viel, ist aber nicht überall schon soweit, wie es sein möchte», erklärte sie. Noch weiter aber seien Uruguay und Paraguay, die beiden Kleinstaaten. «Ihnen ist bewusst, dass sie Böden und Wasser schützen müssen, damit sie langfristig wirtschaften können.»
Rückverfolgbarkeit schon gegeben
Ausserdem sei gerade in den Betrieben, die Fleisch für den Export produzierten, die Rückverfolgbarkeit gegeben. «Und sie ist sogar besser als in der Schweiz», sagte Jacques Gerber, Leiter des Gesundheits- und Wirtschaftsdepartements des Kantons Jura. Für ihn sei klar, dass die geschützten Ursprungsbezeichnungen auch in den kommenden Abkommen berücksichtigt werden müssen.
Kompetente Verhandlungsdelegation
Dass die Schweizer Verhandlungsdelegation unter Leitung von Botschafter Markus Schlagenhof die Forderungen auch umsetzen kann, wird nach der Reise nicht mehr bezweifelt. «Die Ängste sind ein wenig verflogen», sagte etwa SVP-Nationalrat Andreas Aebi (BE). Er war als Mitglied der aussenpolitischen Kommission (APK) und praktizierender Bauer Teil der Reisegruppe. Und er betonte die Kompetenz von Schlagenhof und seinen Amtskollegen.
hja