Greenpeace Deutschland hat heute ein Rechtsgutachten präsentiert, wonach die zugelassenen Haltungsbedingungen den Tieren Schmerzen, Leiden und Schäden zufügten. Dadurch werde geltendes Recht und der im Grundgesetz festgehaltene Tierschutz missachtet, argumentiert Greenpeace. Die Umweltorganisation fordert deshalb eine Verschärfung der Haltungsvorschriften.

Greenpeace verweist auf  Bildmaterial, das dokumentiere, wie Schweine zentimetertief im eigenen Kot stehen, die zum Teil blutige Verletzungen sowie Verhaltensstörungen aufweisen. Viele Tiere leiden an Klauen- und Gelenkerkrankungen sowie Herz-Kreislauf- und Lungenkrankheiten, so Greenpeace. Die Umweltorganisation wirft Landwirtschaftsminister Christian Schmidt vor, sich gegen strengere Gesetz zu wehren.

Dass es auch tierfreundlicher gehe, zeige die Schweinehaltung in Schweden, der Schweiz und Österreich. Dort fordere der Staat deutlich bessere Ausstattungen der Stallanlagen bei Tageslicht, Stallaufteilung, Spiel- und Wühlmaterial, Bodenbeschaffung und Kühlungsmöglichkeiten, lobt Greenpeace.

Der Deutsche Bauernverband reagiert mit Unverständnis auf die Vorwürfe von Greenpeace und betont, dass die Schweinehaltung gesetzeskonform sei. Diese sei ein Ergebnis einer Güterabwägung zwischen zwischen Verbraucherschutz, Tierwohl, Tiergesundheit, Arbeitsschutz, Emissionsschutz sowie der Ökonomie, heisst es in einer Stellungnahme.

lid