«Food Bridge» heisst die webbasierte Spendendatenbank der Hilfsorganisation «Schweizer Tafel», die seit heute in Betrieb ist. Die Plattform soll einen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung leisten. Sie ermöglicht Spendern aus der Lebensmittelproduktion, einfach und rasch überschüssige Ware anzubieten.
Börsenähnlicher Auftritt
«Food Bridge» funktioniert wie eine Börse: Angebote werden online gestellt und Hilfsorganisationen automatisch informiert. Diese holen die Ware direkt beim Anbieter und verteilen sie gratis an armutsbetroffene Menschen.
Die neue Spendendatenbank erleichtere allen Beteiligten die Erfassung und Auswertung der Daten enorm, heisst es in einer Mitteilung. Der einfachste Weg der Entsorgung sei nicht automatisch der beste. «Dank ‹Food Bridge› können Organisationen wie die Schweizer Tafel armutsbetroffenen Menschen in der Schweiz nun mehr Obst und Gemüse mit kleinen Mängeln ohne grossen Aufwand kostenlos zur Verfügung stellen. Das ist für alle Beteiligten eine echte ‹Win-win-Situation›, sagte Swisscofel-Geschäftsführer Marc Wermelinger laut Mitteilung.
20 Prozent Verlust in der Produktion
Rund ein Drittel der für den Schweizer Konsum produzierten Lebensmittel gehen zwischen Feld und Teller verloren: 20% bei der landwirtschaftlichen Produktion, 30% in Verarbeitung und Handel, 50% in den Haushalten und im Grossverbrauch. Gleichzeitig sind gemäss «Schweizer Tafel» 1,19 Mio. Menschen in der Schweiz von Armut bedroht.
In der Schweiz wurden 2013 alleine durch die drei grössten Organisationen im Bereich der Lebensmittelspenden – Schweizer Tafel, Tischlein deck dich und Caritas – mehr als 12 000 Tonnen Lebensmittel oder rund 60 000 000 Teller weitergegeben.
lid