Schlechte Erfahrungen bei der Fabrikation von Emmentaler Käse führten zu einem Verbot des Silofutters in Stallungen, in denen Käsereimilch erzeugt wird. In der Zeit der Absatzschwierigkeiten für die Milchprodukte und der Milchkontingentierung sind noch weitere einschränkende Bestimmungen betreffend der Verwendung von Silofutter erlassen worden.
Silo gewinnt nur langsam an Bedeutung
Das Wichtigste ist aber die Anwendung der neuzeitlichen Silotechnnik, die sorgfältige Zubereitung und eine gute Kontrolle der Qualität des Süsspressfutters. Unter dieser Voraussetzung verdient diese Art der Futtergewinnung auch für die Schweiz Beachtung, nur darf die Milch nicht für die Käsefabrikation benützt werden.
In der Krisenzeit der dreissiger Jahre wurden von den Milchverbänden auch Bedenken gegen die Verwendung von mit Süsspressfutter erzeugter Milch zur Butterfabrikation erhoben. Es wurde verlangt, dass insbesondere die Benützung von Mais-Silofutter untersagt werde.
Reue während Kriegsjahre
Während des Zweiten Weltkriegs erhielt die Bereitung von Silofutter vermehrte Bedeutung und man musste bedauern, dass man diese Art der Futterkonservierung vorher nicht stärker gefördert hatte. Es fehlte deshalb an den nötigen Einrichtungen und an den Fachkenntnissen bei den Bauern.
Da man im Silofutter aus Gras vierzig Prozent mehr Nährstoffe als bei der Heubereitung erhält, kam das wichtigste Mittel zur Vermehrung der tierischen Produktion während des Krieges nur ungenügend zur Anwendung. Immerhin wurden viele neue Silos gebaut.
aus "Die Festgabe des Schweizerischen Bauernverbandes 1897 bis 1947"