Seit Juli 2013 führt Andreas Johner den Schweizerischen Schweinezucht- und Schweineproduzentenverband ad interim. Der damalige Präsident, der Tessiner Ulrico Feitknecht, trat nach dreijähriger Amtszeit zurück, nachdem ihm vom Zentralvorstand aufgrund «unüberwindbarer Spannungen» das Vertrauen entzogen wurde. Bewusst wollte man sich mit dem erfahrenen Johner als Übergangspräsidenten Zeit lassen für die Nachfolge.
Diese scheint nun auf gutem Weg, wie die Suisseporcs auf Anfrage der «BauernZeitung» nach der Sitzung des Zentralvorstands vom Mittwoch bestätigt. Meinrad Pfister wurde einstimmig nominiert und wird den Delegierten am 14. Mai zur Wahl empfohlen.
Hat Führungserfahrung
Der 46-jährige aus dem luzernischen Altishofen ist eine bekannte Grösse in der Schweinebranche. Seit 2009 steht Pfister dem Dienstleistungsunternehmen Suisag, einer Suisseporcs-Tochter mit den Geschäftsbereichen KB, Schweinegesundheitsdienst und Zucht, als VR-Präsident vor. Dieses Amt würde Pfister bei einer allfälligen Wahl niederlegen.
Der Mastferkelproduzent und Schweinemäster hat aber auch beim Verband bereits Führungserfahrung gesammelt. Zwischen 2005 und 2009 stand er der grossen Zentralschweizer Suisseporcs-Sektion, einer von insgesamt fünf schweizweit, als Präsident vor. Während dieser Zeit war er auch Mitglied im Zentralvorstand.
Grosses Netzwerk
Einen Kandidaten mit kürzerer Einarbeitungszeit hätte die Findungskommission kaum bringen können. Dementsprechend wichtig ist für Pfister, der über ein grosses Netzwerk verfügt, ein sauberes Wahlverfahren. «In der Findungskommission brachten die Präsidenten der Sektionen verschiedene Namen ins Spiel, ich war einer davon», sagt er.
Er habe signalisiert, dass er hochmotiviert sei für die Verbandsarbeit. Den Betrieb zu Hause sei bereits heute so aufgestellt, dass er den Rücken frei hätte für dieses Amt. Im schlank organisierten Produzentenverband arbeiten drei Personen auf der Geschäftsstelle in Sempach, vom Präsidenten wird ein zeitliches Engagement von rund 50 Prozent erwartet.
Gewählt ist Pfister noch nicht, auch wenn seine Chancen sehr gut stehen. Erst wird er im März sämtliche GV der Sektionen besuchen, sich vorstellen und der Diskussion stellen. Das letzte Wort haben dann die Delegierten am 14. Mai in Tavannes BE.
Armin Emmeneggger