«Als wir eine neue Spritze brauchten, wollten wir eine Spritze mit automatischer Höhenführung kaufen», erklärt Ernst Bänninger, Landwirt aus dem hügeligen Embrach ZH. «So war der Schritt zu einem automatischen Reinigungssystem nicht mehr gross.» Im April 2012 kauften sie schliesslich eine Kverneland iXter B 13 mit 21 Metern Arbeitsbreite und 1300 Litern Spritztank. Die Reinigung der Spritze erfolgt vollautomatisch.
Gespritzt werden vorwiegend Zuckerrüben, Mais, Weizen und Raps. Die Investitionskosten für die Spritze lagen bei Fr. 60 000.–. Allerdings war der John-Deere-Traktor mit dem Terminal schon vorhanden, für das sonst auch noch um die Fr. 6000.– gerechnet werden müssen.
Keine Probleme in Zuckerrüben
Insbesondere in Zuckerrüben nach Mais oder Weizen können Sulfonylharnstoffe das Problem sein. «Wir reinigen aber auch in diesem Fall nur mit dem vollautomatischen System und hatten bisher noch nie Probleme», so Sohn David Bänninger. Überhaupt werde die Spritze nur noch einmal jährlich auf dem Hof gewaschen.
Spritzschaden durch Gülle möglich
Das Reinigen auf der Güllegrube sei auch nicht risikofrei, erklärt Ernst Bänninger: «Im Frühling wird kräftig gegüllt, anschliessend gespritzt und das Waschwasser in die halbleere Güllegrube entsorgt. Das kann bei der nächsten Güllegabe zu Spritzschäden führen, weil das Waschwasser zu wenig verdünnt wurde.»
Deshalb haben Bänningers schon vorher konsequent auf dem Feld gereinigt. «Ich kenne gar nichts anderes», sagt Sohn David und erklärt: «Wir sind bei der alten Spritze immer ab- und aufgestiegen, haben zweimal komplett alles gereinigt und am Schluss den Frischwassertank über den Balken laufen lassen.»
Die Reinigung dauert jetzt noch acht Minuten. «Wir schauen immer, dass wir sie auf einer Parzellenlänge komplett reinigen können.» Abgestiegen wird nur noch, wenn es ein Problem gibt. «Probleme sehen wir schnell. Das Terminal in der Kabine zeigt an, was gerade gereinigt wird, wie viel Wasser noch vorhanden ist und so weiter. Man beobachtet die Düsen und sieht zum Beispiel, wenn kein Wasser kommt.»
130 Liter Waschwasser sind bei einem Spritztank von 1300 Litern obligatorisch. «Diese Menge reicht gerade aus, um die Spritze auf dem Feld zu reinigen», versichert David Bänninger.
Freude an der Technik ist wichtig
Praktisch ist auch die automatische Balkenbefüllung. «Gerade in diesem Bereich kann mit alten Spritzen viel Schaden angerichtet werden», erklärt Ernst Bänninger und verdeutlicht: «Früher liess man oft am Strassenrand mehrere Liter Brühe durchlaufen, bis der ganze Balken gefüllt war. Das gibt es bei dieser Spritze nicht mehr: Sie braucht 18 Liter, bis alle Düsen befüllt sind. Der Wert wird für diesen Spritzentyp berechnet, stimmt aber ziemlich genau. Der Balken wird also gefüllt, ohne dass die Düsen Mittel versprühen. Wenn die Leitungen bis zu den Düsen voll sind, sehe ich das am Terminal und kann in die Parzelle hineinfahren.»
Die Technik ist wichtig. «Wer daran keine Freude hat und sich aus Elektronik nichts macht, wird keine Freude haben», ist David Bänninger überzeugt. Dazu gehöre auch, dass man sich jeden Frühling wieder neu in die Arbeit hineindenken müsse. Allerdings nehme einem die Technik auch nicht alles ab. «Den Wasserkreislauf muss man nach wie vor überwachen. »
Katharina Scheuner