In der Affäre Giroud ist der Weinhändler gleich an zwei Fronten in Bedrängnis. Zum einen laufen Steuerverfahren gegen ihn. Zum anderen wird er beschuldigt, zwischen 2006 und 2009 über 350'000 Liter Wein unerlaubt gemischt zu haben.

Dies veröffentlichte das Westschweizer Radio und Fernsehen RTS Ende der vergangenen Woche und bezog sich auf einen Bericht der Schweizer Weinhandelskontrolle. Am Mittwoch musste der Bericht auf Anordnung des Bezirksgerichts Sitten zurückgezogen werden.

RTS zeigte sich erstaunt und betonte, dass noch kein Entscheid in der Sache gefällt worden sei. Am Donnerstag meldet sich nun der Branchenverband zu Wort und ärgert sich über die Äusserungen von Dominique Giroud im Zusammenhang mit den Medienberichten.

Dieser hatte behauptet, dass diese Praktiken im Wallis alltäglich seien. "Es ist völlig unwahr, dass diese unrühmlichen Machenschaften eines Winzers alltäglich sind im Wallis. Das ist völlig falsch", wie der Branchenverband in einer Medienmitteilung festhielt.

Erstaunen über milde Strafen

Im Bericht der Weinhandelskontrolle ist von ungefähr zehn Verstössen die Rede. Giroud konnte diese Fälle aber jedes Mal in Ordnung bringen und bezahlte bescheidene Bussen. Zu einem Strafverfahren kam es nie.

Der Branchenverband zeigt sich "erstaunt" über die Milde der Strafen. Er verlangt eine sofortige Erklärung der Walliser Dienststelle für Verbraucherschutz. Der damalige Kantonschemiker arbeitet unterdessen nicht mehr, er wurde pensioniert.

sda