Die Hagelzüge, welche diesen Sommer durch die Schweiz zogen, haben in diversen Maisfeldern grosse Schäden angerichtet. Neben geknickten Stängeln herrscht jetzt Maisbeulenbrand- Alarm. Brandbeulen weisen häufig einen Sekundärbefall mit Schimmelpilzen auf, welche Mykotoxine bilden können. Die Verfütterung von stark befallenem Mais ist deshalb nur bei gleichzeitiger Einhaltung von Vorsichtsmassnahmen zu empfehlen.

«Keine Kuh trächtig»

«Ab einem Befall von 50 Prozent sollte beim Einsilieren ein Siliermittel eingesetzt werden», hält der Fütterungsspezialist Tobias Beeler vom landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg fest. Mit dieser Massnahme könne die aerobe Stabilität im Silo gefördert werden. Nicht nur Beeler, sondern auch betroffene Bauern, empfehlen bei starkem Befall, den Mais nicht zu spät einzusilieren. Da die abgestorbenen Pflanzenteile rasch von Pilzen befallen werden. «Wir hatten vor Jahren solches Mais einsiliert. Den ganzen Winter haben wir danach keine Kuh trächtig gebracht», hält Adrian Joder vom Belpberg BE fest. Joder ist bis heute überzeugt, dass dies vom Maisbeulenbrand herführte.

Keine Gefahr

Ein geringer Befall der Maispflanzen scheint aber bei der Silierung und Verfütterung keine gesundheitlichen Konsequenzen für das Vieh zu haben. Dennoch könne eine erhöhte Neigung zu Fehlgeburten nach Aufnahme höherer Sporenmengen nicht ausgeschlossen werden. Der Maisbeulenbrand ist ein Pilz, der nur Mais befällt. Für andere landwirtschaftliche Kulturen bedeutet er zum Glück keine Gefahr.

Peter Fankhauser