«Ein Komapatient ist nicht nach zwei Tagen schon wieder gesund», sagte Präsident Alois Huber an der ersten Generalversammlung des reorganisierten Schweizerischen Pächterverbands (SPV) vor ziemlich genau einem Jahr. Gründe dafür waren Personalmangel in den Leitungsgremien der Regionalverbände, rückläufige Mitgliederzahlen sowie die vorzeitige Auflösung des Berner Pächterverbandes. Die Regionalverbände wurden in der Folge aufgelöst.
Wie geht es dem Komapatienten jetzt, ein Jahr später? «Er hat die Intensivstation und das Spital verlassen können und befindet sich nun in der Reha, die sich langsam dem Ende nähert.» Das sagt Huber am Mittwoch an der GV in Rothrist AG auf die Frage der BauernZeitung.
Der richtige Notar
Der Aargauer SVP-Nationalrat ist Landwirt und selbst Pächter. Für ihn braucht es den SPV als Stimme der Pächter(innen): «Ein Bauer geht ja normalerweise nicht direkt zu den Behörden, wenn er Rat braucht. Er schaut zuerst, ob er jemanden kennt, der ihm Auskunft geben und helfen kann», so Alois Huber.
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Er habe das selbst erlebt, so brauche man zum Beispiel einen guten Notar, der auch bewandert in Landwirtschaftsfragen sei. Deshalb bietet der SPV für Mitglieder eine kostenlose Erstberatung in Pachtfragen an. Das Angebot solle nun auch in der Romandie etabliert werden, kündigt Huber an.
Auch in der politischen Vertretung gibt es für den SPV genug zu tun: «Bei der Revision des Raumplanungsgesetzes konnte aus meiner Sicht Schlimmeres für die Pächter vermieden werden», bilanziert Huber.
Mehr Mitglieder
Eins ist klar: Der SPV braucht dringend mehr Mitglieder. Letztes Jahr waren es 330 gewesen, heuer 407 Aktive und 71 Gönner. Das Fernziel wären laut Alois Huber 1500 Aktivmitglieder in ein paar Jahren. «Wir möchten die Mitgliederzahlen jedes Jahr um rund 10 Prozent steigern», kündigt er an. Für die verstärkte Werbung ist unter anderem angedacht, Kontakt mit den Landwirtschaftskammern jedes Kantons aufzunehmen.
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Erneuter Verlust budgetiert
Heuer schloss die Rechnung mit einem Verlust von 7257.45 Franken. Für nächstes Jahr ist ein Verlust von 4300.– budgetiert. Damit diese Zahlen ins Grüne kippen, braucht es ebenfalls mehr Mitglieder.
Die Geschäftsführung des SPV befindet sich neu beim Freiburger Bauernverband. Der bisherige Geschäftsführer Benjamin Pulver, der selbst von «intensiven Jahren» sprach, wurde ausgiebig verdankt und beklatscht.