Wo die Rapsaussaat noch nicht erfolgt ist, wird sie bis spätestens Anfang September stattfinden. Wer auf Herbizide verzichtet, die Fruchtbarkeit des Bodens erhalten und den Oberboden schonen will, setzt auf die Untersaat im Raps.
Für ein erfolgreiches Gelingen empfiehlt die Eric Schweizer AG folgendes Vorgehen.
Grundvoraussetzung: Gute Bodenvorbereitung
Damit die Rapsuntersaat gelingt, muss das Saatbett frei von Unkräutern sein: «Je sauberer das Saatbett, umso schneller entwickelt sich die Untersaat und unterdrückt die Unkräuter», sagt Marc Lehmann von der Eric Schweizer AG in einer Mitteilung.
Durch das Pflügen werde das sauberste Saatbett erreicht. Mit der Direktsaat wird der Boden geschont und die Erde nicht bewegt, wodurch Unkräuter nicht unnötig zum Keimen gebracht werden.
Saat muss früher erfolgen als üblich
Im Herbst bremst die Untersaat die Entwicklung des Rapses ab. Damit der Raps aber noch die gewünschte Grösse erreicht, empfiehlt Eric Lehmann, diesen mit der Untersaat zirka fünf Tagefrüher als üblich auszusäen.
Sollte aber bis nach dem 1. September schlechtes Wetter eine frühere Aussaat nicht ermöglichen, rät der Fachmann, lieber auf die Untersaat zu verzichten. Denn: «Bei Saaten nach dem 1. September entwickelt sich die Untersaat wenigerstark und unterdrückt dasUnkraut oft nur ungenügend», begründet er.
Zwei Saattechniken
Saattechnik «in einem Durchgang»: Die Untersaat wird mit dem Raps gemischt und in einem Durchgang ausgesät. Die Saatmengen der Untersaat und des Rapses werden zusammengezählt.
Saattechnik «Untersaat vor Raps»: Bei dieser Saatvariante wird die Untersaat zuerst eingedrillt. Der Raps wird maximal zwei Tage später mit einer Einzelkornsämaschine ausgesät. Diese Variante hat den Vorteil, dass sich die Wirkung gegen das Unkraut erhöht, so Eric Lehmann. Ein späteres Hacken sei im Notfall möglich.
Von Breitsaaten der Untersaat rät der Fachmann ab: «Weil die Samenkörner auf der Oberfläche abgelegt werden, läuft die Untersaat langsamer und unregelmässig auf, was die Wirkung gegen das Unkraut verringert.»
Parzellen ohne Unkrautdruck wählen
Entscheiden sich Produzenten für eine Rapsuntersaat, sollten nur Parzellen gewählt werden, wo der Unkrautdruck gering ist und Problemunkräuter wie Winden, Kamille, Quecken, Disteln, Blacken, Ackerfuchsschwanz oder Windhalm kaum auftreten.
Denn Untersaaten sind nicht in der Lage, alle Unkräuter zu unterdrücken. Wird der Unkrautdruck dennoch zu gross, kann gemäss Eric Lehmann mit Pflanzenschutzmitteln eingegriffen oder bei einer Einzelkornsaat gehackt werden. Allerdings ist die Anmeldung für die Ressourceneffizienzbeiträge dann zurückzuziehen.
Anmeldung für Raps noch möglich
Die Nachfrage für Schweizer Raps ist weiterhin sehr hoch. Gemäss dem Schweizerischen Getreideproduzentenverband (SGPV) werden 106 000 Tonnen für den Markt benötigt. Angemeldet wurden beim SGPV bislang 98 900 Tonnen, die den Rapsproduzenten vollumfänglich zugeteilt werden konnten.
Für die Ernte 2022 können weiterhin neue oder grössere Rapsflächen angemeldet werden. Rapsproduzentinnen registrieren sich am besten direkt bei der Agrosolution.